Was ist mit Darleen passiert?

Genau sagen kann das keiner, aber es gibt verschiedene Ansichten. Die Tierärztin, die den Kaiserschnitt gemacht hat, hat gesagt, dass eines der beiden Kitten, die noch im Bauch waren, schon sehr fest im Geburtskanal steckte. Auch von der Beschreibung her, dass Darleen von einer auf die andere Sekunde kollabierte, obwohl sie vorher keine Schwäche zeigte und nach Leibeskräften presste, nimmt sie folgendes an: Darleen hat sich beim Pressen eine wichtige Ader abgeklemmt, wahrscheinlich durch das Kitten. Ist die Blutversorgung zum Hirn erstmal weg, kollabiert die Katze ganz plötzlich.

Auch meine andere Tierärztin unterstützt diese These sowie auch eine schwedische Züchterin, die Krankenschwester ist. Und ganz ehrlich gesagt glaube ich auch eher diese Variante. ALLE anderen Züchter, die zu diesem Thema überhaupt was wussten, sagten sofort, daß es Eklampsie gewesen wäre. Was genau das ist, da sagt auch jeder ein wenig was anderes, es ist wohl so was wie ein (spontaner?) Kalziummangel. Zumindest ist man sich über das Kalzium einig... Und darüber, daß die Katze bei der Geburt dadurch kollabiert und sogar sterben kann. Irgendwie scheinen da viele Züchter was zu wissen drüber, besonders geärgert hat mich ein Kommentar, der sinngemäß lautete: Nun hattest du schon so viele Würfe, gibst du denn kein Kalzium? In der Tat hatte ich NIE vorher gehört, dass man einer schwangeren Katze zusätzlich Kalzium geben soll. Schwangere fressen Kittenfutter und bekommen auch ab und an mal eine Kitten-Milch angerührt, alles schön kalziumhaltig, wie soll es denn da zu einem Mangel kommen?

Angeblich ist Eklampsie auch besonders bei Hundezüchtern bekannt - fein, da habe ich mal meine Tierärztin, die auch Hunde züchtet gefragt: Sie kennt Eklampsie, aber nicht während der Geburt, sondern während des Stillens. Hunde haben oft riesige Würfe, die Hündin kann dann schon mal zu wenig Kalzium haben, da sie sehr viel für die Milch braucht. Also gibt man ihr Kalziumampullen - aber nicht vor der Geburt... Das leuchtet mir auch ehrlich gesagt ein...

Aber nun gut, viele verschiedene Züchter sagten mir, dass es Eklampsie ist, und absolut JEDER hat ein anderes Mittel dagegen. Wie ich hörte, stand vor Jahren wohl auch schon mal was darüber in der Zeitschrift "Katzen extra", wobei heraus kam, dass das durchaus öfter mal vorkommt. Wie gesagt, ich hatte nie zuvor was davon gehört.

Nun ein Auszug der Varianten der mir vorgeschlagenen Kalziumgaben: Eine Züchterin gibt Kalzium während der Geburt, aber erst, wenn das erste Kitten geboren ist, sonst könnte es Probleme geben und die Wehen zu schwach werden. Verloren hat dann wohl derjenige, dessen Katze bei der Geburt des ersten Kittens kollabiert... Und auch sonst ist mir hierbei nicht klar, wie Kalziumgabe über die Verdauung so schnell wirken könnte, dass es Einfluß auf die Geburt hätte. Eine andere Züchterin hat folgende 3 Möglichkeiten der Vorbeugung gegen Eklampsie mit ihrer Tierärztin abgesprochen: Entweder ab Mitte der Tragezeit tgl. 1/4 Tbl. Calcium Phosphoricum bis 1 Woche nach der Geburt. Oder 3 Tage vor bis 10 Tage nach der Geburt 1x tgl. 1 Tbl. Calcium Phosphoricum D30. Oder Frubiase Calcium flüssig 3 Tage vor bis 10 Tage nach der Geburt 1-3 ml. Zudem behauptet sie, daß man Kalzium nicht überdosieren kann, da ein Überschuss wird ungenutzt ausgeschieden wird. Leider stimmt das so nicht ganz, schaden kann zuviel Kalzium während der Schwangerschaft und auch sonst schon nach Aussage meiner Tierärztin. Kalzium belegt nämlich dann auch die "Plätze" im Knochen, die für den ebenfalls wichtigen Phosphor vorgesehen sind... So ganz war mir bei diesen Vorschlägen auch nicht klar, wie homöopathische Dosen an Kalzium einem Mangel vorbeugen können. Das erklärte mir dann eine andere Züchterin, deren Methode zur Vorbeugung gegen Eklampsie mir dann auch die sympathischste war. Die Gabe der homöopathischen Mittel bewirkt, dass Kalzium aus der Nahrung besser aufgenommen wird, ist also keine echte Kalziumgabe, sondern wirkt wie eine Art Katalysator, der den Körper "im nötigen Rahmen" anregt. Die besagte Züchterin gibt ihren Katzen ab der Zeit, wenn sie weiß, daß die Katze aufgenommen hat und schwanger ist, jede Woche je eine Messerspitze voll Calcium Phosphoricum und Calcium Citricum auf ein wenig Futter das nur für diese Katze ist. Und genau das mache ich jetzt auch, denn dies scheint mir die logischste und auch ungefährlichste Methode zu sein. Dass es zur homöopathischen Wirkung in diesem Falle auch zwei Mittel erfordert, weiß ich wiederum von einer in homöopathischen Dingen bewanderten Bekannten.

Ich kann allen Züchtern nur empfehlen, auch eine derartige Vorbeugung bezüglich des Kalziums zu machen, denn Darleen während der Geburt zu "verlieren" war schon ein echter Schock, der wohl auch nicht immer so gut ausgeht wie bei uns... Und wenn man dann hintennach hört "Was? Du hast kein Kalzium gegeben?" hört, macht es die Sache nur noch schlimmer. Allerdings muß ich sagen, fehlt mir der Glaube, daß es wirklich hilft und insbesondere diesen Kaiserschnitt und 2 tote Kitten verhindert hätte... Wahrscheinlich ist das einfach nicht beweisbar, daß es nutzt. Ähnlich wie bei den Leuten, die behaupten, dass Kater, die vor ihrer Kastration potent werden und vielleicht sogar mal decken dürften, größer werden. Ich bin sicher, daß die Größe genetisch fest liegt, aber man kann es nicht beweisen: Ist der Kater spät kastriert worden kann man nicht beweisen, ob er bei einer frühen Kastration nicht genauso groß geworden wäre. Und immerhin habe ich 17 Würfe lang nie Probleme mit Kollaps oder Eklampsie bzw. Kalziummangel gehabt - wer weiß ob ich jemals mit meiner Kalziumgabe einen erneuten ähnlichen Vorfall bei mir verhindere? Egal, ich mach's jetzt trotzdem immer, und sei es für das gute Gefühl.

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