Smeralda's Somali und LaPerm Katzen
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Soll ich die Katze in der Wohnung halten oder besser doch nach draußen lassen?

Immer noch denken viele Leute, dass es Tierquälerei wäre, eine Katze in der Wohnung zu halten - so ein Quatsch! Die Katzen brauchen nur genug Platz innerhalb einer Wohnung und eine liebevolle Behandlung. Eine Katze, die Freigang gewohnt ist bzw. schon gehabt hat, wird sich jedoch nur noch schwierig in der Wohnung halten lassen, normalerweise wollen diese Tiere dann immer wieder raus.

Wenn Sie beim Züchter ein kleines oder größeres (Rasse-) Kätzchen erwerben, dann sollten Sie es bitte nicht an Freigang gewöhnen. Die Tiere sind in der Wohnung geboren und kennen kein "draußen" oder haben Sehnsucht, raus zu gehen. Sofern Sie Ihren Katzen drinnen alles bieten, was Sie brauchen (also Katzenklo, Kratzbaum und etwas Platz zum Rennen, vielleicht auch ein Stück Fensterbank ....), sind die Miezen in der Wohnung nicht unglücklich. Unsere sind es jedenfalls nicht!!! Wenn man es ganz wissenschaftlich sieht, braucht eine Katze sogar nur 5 qm sogenanntes "Heim erster Ordnung" nur für sich allein - das hat wohl noch jede Wohnung zu bieten. Bei Wohnungshaltung ist ein (mit Netz gesicherter) Balkon schön, da Katzen erfahrungsgemäß die Sonne lieben und sogar brauchen.

Bisher haben wir ungern Katzen an Leute abgegeben, die von vornherein gesagt haben, dass sie die Tiere nach draußen lassen möchten. Inzwischen habe ich beschlossen, es gar nicht mehr zu tun. Diese Entscheidung fällte ich, als ich erfuhr, dass Smeralda’s B’Elana gerade mal 2 Jahre alt wurde und dann –weil sie raus durfte – überfahren wurde. B‘Elana war ein echter Schatz und hat es nicht verdient, nur so kurz zu leben! Deshalb werde ich in Zukunft Smeralda’s Kitten nicht mehr an Leute geben, die unbegrenzten Freigang erlauben! Wenn jemand doch eine genauere Begründung meiner Meinung möchte, kein Problem, es gibt viele Gründe, die gegen Freigang sprechen, die ich auch gleich aufzählen werde. Vielleicht erwecke ich so auch etwas Verständnis für die vielen anderen Züchter, die ihre Kleinen Miezen auch nur sehr ungern zu Leuten geben, die sie nach draußen lassen wollen.

Hier nun die Nachteile des Freigangs: Erstmal sehen Rassekatzen doch anders aus als normale Hauskatzen, wodurch sie vielleicht als wertvoll erkannt und gestohlen werden. Sie lassen ja auch keine 1200 DM draußen rumliegen (-laufen)! Zwar ist es doch unwahrscheinlich, dass jemand ihre Katze klaut, aber dieses Argument ist anscheinend das ansprechendste. Draußen lauern aber noch andere, schlimmere, weil todbringende Gefahren für die Katze, wobei die Nummer 1 sicher die Autos sind. Aber auch wenn Sie ganz weit weg von Straßen wohnen, kommt es doch immer wieder vor, dass die Mieze nicht mehr Heim kommt - aus welchen Gründen auch immer. Ich persönlich könnte auf diese Ungewißheit, wenn meine Katze mal nicht nach Hause käme, gut verzichten! Wenn man seine Katze(n) schon nach draußen läßt, dann sollte man sich auch im Klaren darüber sein, dass dort andere, vielleicht ansteckend kranke Katzen sind. Freigänger sollten gegen alles geimpft sein (Katzenseuche, -schnupfen, Chlamydien, Leukose, Tollwut und FIP), wobei man wissen sollte, dass vor allem die FIP-Impfung und die Leukoseimpfung keinen 100%igen Schutz gegen diese tödlichen Seuchen bieten. Aber selbst 50% Schutz sind besser als keiner! Die Gefahr, dass Ihr Schnurrmonster an einer dieser Krankheiten elend verreckt ist bei Wohnungshaltung sozusagen ausgeschlossen. Und Sie müssen nicht jedes Jahr mehrmals zum Tierarzt, um die ganzen teuren Impfungen wiederholen lassen! Freigänger brauchen natürlich auch häufiger eine Wurmkur als reine Stubentiger!

Das größte Problem bei den Katzen, die nach draußen dürfen und somit auch Kontakt zu fremden Katzen haben, scheint mir jedoch der Floh zu sein. Sicherlich gibt es Flohhalsbänder (die so giftig sind, dass man sie einer Katze unter 1 Jahr nicht anziehen soll!) oder auch Puder, Sprays, Tropfen, "Fogger" oder "Program" oder was auch immer. Es ist nicht so schlimm, dass die Katze Flöhe hat, sondern dass sie sie mit in die Wohnung / ins Haus bringt. Das Spielchen "Wie bekomme ich die Flöhe wieder raus aus der Wohnung - am besten bevor sie auch an Menschen gehen" kann dann eine unterhaltsame und teuere Beschäftigung für mehrere Monate werden. Unsere ersten beiden Katzen (Marlowe und Taylor) haben wir damals ohne unser Wissen mit Flöhen gekauft. Seither wissen wir, wie schwer es sein kann, dieser Biester Herr zu werden und was man da alles beim Tierarzt lassen kann. Zumal die Kater so jung waren, dass man ihnen gar nichts wirksames (weil dann zu giftig) gegen die Flöhe geben konnte. Und wer Flöhe hat, hat auch Würmer: wir kamen damals mit dem Entwurmen gar nicht mehr hinterher! Vom ständigen Durchfall bei einer langhaarigen Katze mal ganz abgesehen.... Kurz: Flöhe - besonders wenn man noch junge Katzen im Haus hat- wünsche ich meinem Todfeind nicht.

Ach ja: falls man eine langhaarige Katze hat, muß einem klar sein, dass dieses schöne lange Fell prädestiniert ist, den Wald und auch sonst alles aufzusammeln und mit nach Hause zu nehmen. Viel Spaß beim Kämmen! Auch schöne weiße Pfoten, wie sie ja manche Rassen haben, können durch regelmäßigen Freigang leicht dauerhaft ihre Farbe in ein graubraun ändern.

Sie sehen, es gibt genug Gründe aus einer Wohnungskatze keinen Freigänger zu machen. Wenn Sie die Katze unbedingt raus lassen wollen oder müssen, appelliere ich auch wieder: Holen Sie sich Katzen aus dem Tierheim! Die Heime sind voll mit Katzen, die Freigang haben müssen, weil sie ihn gewohnt sind!! Wie bereits gesagt: Smeralda's Kitten kommen nicht mehr zu Leuten, die sie raus lassen wollen. Wir züchten also reine Stubentiger!

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geschrieben von Sylvie Groenveld
© Stefan Groenveld, 2000