Smeralda's Somali und LaPerm Katzen
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Wenn man sich nun für eine Rassekatze entschieden haben sollte, kommen dann oft folgende Fragen auf:

Wo kaufe ich denn nun mein Rassekätzchen? Welcher Züchter ist seriös? Wie erkenne ich als Laie den "guten Züchter"?

Lauter knifflige Fragen! Im Großen und Ganzen muß man sich da auf sein Gefühl verlassen, Sympathie spielt eine große Rolle. Ich bitte immer jeden, der sich eine Rassekatze zulegen will, mit mehreren Züchtern Kontakt aufzunehmen. Je nach Rasse ist das entweder kein Problem, da es viele Züchter in der Nähe gibt, die fast alle auch gerade Jungtiere haben, oder eben eine größere Aktion, weil gerade keiner Babys hat oder gar kein Züchter der Rasse in der Nähe wohnt. Jedenfalls sollte man sich Zeit lassen und auswählen, auch wenn man vielleicht noch ein halbes Jahr auf ein Kätzchen warten muß. Wenn Sie mit der Einstellung: "morgen soll das Kitten schon bei mir sein" das erstbeste Tier nehmen, werden Sie vielleicht enttäuscht sein im Laufe der nächsten hoffentlich mindestens 15 Jahre Lebenszeit ihrer Katze. Auch sollten Sie in Erwägung ziehen, etwas weitere Strecken zu fahren, um "Ihr" Kätzchen zu finden. Schließlich müssen Sie ja nicht jede Woche dahin fahren.

Die Adressen bzw. Telefonnummern von Züchtern bekommen Sie durch Fachzeitschriften wie "Katzen Extra" oder "Our Cats", besonders das "Katzen Extra Zuchtbuch" gibt Ihnen einen schönen Überblick über die vielen Züchter. Natürlich finden Sie auch einiges im Internet - das größte Katzenlinkverzeichnis im Web ist Juhu!Katzen!, auch ein Anruf bei der Jungtiervermittlung eines Katzenvereins lohnt sich. Aber die beste Möglichkeit, Züchter kennenzulernen und Adressen zu bekommen sind immer noch Katzenausstellungen! Wann und wo eine Katzenausstellung stattfindet, steht auch in den o.g. Katzenzeitschriften.

Wundern Sie sich bei einer Ausstellung nicht, denn unter den Katzenzüchtern gibt es immer noch einige Leute, die nur Katzenfreunde und keine Menschenfreunde sind. Gerade wenn man viele Tiere auf einer Ausstellung zeigt, kann leicht mal etwas Hektik aufkommen, weil plötzlich ein Tier zum Richten muß o.ä. Auch dann sollte der Katzenzüchter immer noch freundlich bleiben und Sie um Geduld bitten, damit sie später das Gespräch fortsetzen können. Auf Ausstellung sowie auch am Telefon oder via eMail sollte ein guter Züchter alle Ihre Fragen beantworten, auch die, die Ihnen blöd vorkommen! Testen Sie, ob der Züchter offen und ehrlich mit Ihnen umgeht. Kein Züchter und keine Zucht ist perfekt, irgendwie läuft immer etwas schief, wichtig ist nur, wie der Züchter mit "Mißgeschicken" oder "Schicksalsschlägen" umgeht. 20 Jahre Zuchterfahrung müssen nichts heißen, man kann auch in 20 Jahren nichts dazu gelernt haben. Andererseits kann natürlich auch ein Neuling gute Kitten und ein breites Wissen um die Katzenzucht haben. Eine kleine Zucht muß auch nicht besser sein als eine große. Wichtig ist Ihr Eindruck, Ihr Gefühl. Und um eben dies in eine Relation zu setzten, sollten Sie nicht nur einen Züchter kennen, dessen Zucht sehen und dort kaufen. Wenn Sie sonst etwas in dieser Preislage kaufen, holen Sie sich doch auch verschiedene Angebote ein und schauen Sie sich doch auch mehrere Marken und Geräte in verschiedenen Läden an! Achten Sie bereits am Telefon oder auf der Ausstellung darauf, wie über die Tiere gesprochen wird. Stolz und liebevoll oder nur so beiläufig? Wenn Ihr Gefühl sagt: "Diese Zucht schaue ich mir mal an!", dann sollten Sie noch darauf achten, wie der Züchter reagiert, wenn Sie nur mal zum Schauen zu Besuch kommen wollen. Sagen Sie ruhig unverhohlen, dass Sie sich mehrere Zuchten anschauen. Ein guter Züchter wird den Vergleich nicht scheuen!

Nach einigen "Sondierungsgesprächen" haben Sie nun Besuchstermine mit den Züchtern, die Sie ganz gut fanden, vereinbart. Wenn Sie nun zu den verschiedenen Zuchten fahren, sollten Sie sich vielleicht sogar mit einem Spickzettel bewaffnen, damit Sie auch keine Frage vergessen zu stellen und alle Züchter in etwa das gleiche gefragt haben.

An dieser Stelle eine Bitte: Nehmen Sie vereinbarte Termine wahr oder sagen Sie ab! Auch wenn Sie sich für ein Kätzchen aus einer anderen Zucht entschieden haben, ist es fair, den anderen Züchtern abzusagen, damit diese wissen, woran sie sind! Das gilt besonders, wenn Sie sich vielleicht ein Kätzchen halbwegs haben reservieren lassen. So lange Sie nicht absagen, wird ein netter Züchter das Kitten nicht anderweitig versuchen zu verkaufen. Leider ist die Unsitte des "ich hab was ich will und melde mich nicht mehr" weit verbreitet, obwohl den meisten Züchtern ein offenes "Nein, Danke" lieber wäre.

Nehmen Sie sich fest vor, kein Jungtier beim ersten Besuch bzw. beim ersten Züchter zu kaufen! Lassen Sie sich nicht unter Druck setzten nach dem Motto: "Wenn Ihnen das Tierchen gefällt, dann kaufen Sie es jetzt, nächste Woche ist es an jemand anderes verkauft...". Ein guter Käufer, der einem Kitten ein gutes, lebenslanges zu Hause gibt ist einem guten Züchter genausoviel wert, wie dem Käufer ein beratender, kompetenter und vertrauenserweckender Züchter. Bei einigen Rassen gibt es so viele Züchter und entsprechend Jungtiere, dass man über jedes an gute Leute verkaufte Jungtier froh ist und Ihnen auch mal gerne ein Kitten ein paar Tage ohne Kaufvertrag reserviert, bis Sie sich entschieden haben. Bei anderen Rassen oder wenn Sie bestimmte, seltenere Farben wollen, müssen Sie meist sowieso "vorbestellen". Bis dann das passende Tier in einer guten Zucht zur Welt kommt kann schon mal locker ein Jahr vergehen. Nicht die Geduld verlieren!

Übrigens: Fragen Sie ruhig mal nach Qualifikationen! Zum Züchten gehört nämlich einiges mehr als Katze A und Kater B zu verpaaren und Mitglied in einem Verein zu sein, damit man Stammbäume bekommt. Es gibt zum Beispiel Genetikseminare (Vererbung der Farben oder auch der Krankheiten), für die es auch Nachweise gibt. Als Käufer wissen Sie es sicherlich zu schätzen, wenn ein Züchter sich um derartige "Fortbildung" bemüht. Fragen Sie alles, was Sie so interessiert, aber lassen Sie den Züchter auch erzählen und alles zeigen. Jemand, der stolz ist auf seine Miezen, der sie liebt und pflegt, wird reichlich erzählen und Fotos und Pokale zeigen...! Bringen Sie etwas Zeit für den Besuch mit, schließlich ist das die Vorstufe zur Entscheidung über die Zukunft eines Katzenlebens.

Wenn Sie dann schließlich mehrere gute Züchter gefunden haben - super, Gratulation! Das ist nicht selbstverständlich! Wir waren schon in Zuchten, wo keiner wußte, wie viele Kitten gerade da sind oder der Vater des Wurfes gerade an eine Freundin zum Decken verliehen war und man ihn deshalb nicht zeigen konnte (??!?). Es gibt auch Zuchten, wo die Kitten ohne menschlichen Kontakt aufwachsen oder wo es gnadenlos (über das normale Maß an Katzenhaaren und verteiltem Katzenstreu hinaus) dreckig ist und wo die Kitten und Katzen aussehen, als wäre ihnen Pflege völlig fremd. Kein Witz! Gibt's wirklich nicht so selten. Deshalb dieser dringende Rat (ob nun Rasse- oder Hauskatze): Nehmen Sie bitte, bitte niemals eine Katze aus Mitleid (weil es die Letzte vom Wurf ist, weil sie nicht ganz gesund ist und deshalb vielleicht sogar billiger, weil der Züchter Ihnen nicht den Eindruck macht, als würde er die Kitten liebhaben...), sondern immer nur, weil Sie dieses Tierchen wollen, weil "der Funke" übergesprungen ist. Belohnen Sie nicht die Vermehrer, die mit der Zucht Geld verdienen oder es nicht ernsthaft betreiben, Sie werden es über kurz oder lang bereuen! Hände weg von sichtbar kranken Tieren, besonders bei Schnupfenerscheinungen werden sie vielleicht schnell Dauergast beim Tierarzt!

Eines möchte ich noch erwähnen und klären: Eine Zucht, die den ein oder anderen Kastraten hat, ist prima. Auch wir würden uns von den meisten unserer Miezen nicht trennen oder nur, wenn sie eben Probleme mit den anderen machen oder bekommen würden. Aber eine Zucht, die jahrelang mit den gleichen Katzen arbeitet, vielleicht sogar die Verpaarung ständig wiederholt, ist eine Katzenproduktion, keine Zucht. Eine Zucht muß zielgerichtet voran kommen und dazu eigene Nachzuchten behalten und neue Verpaarungen machen. Deshalb werden andere, ältere Katzen kastriert. Damit eine Zucht nicht aus allen Nähten platzt oder es ständig Streit gibt, wird es irgendwann unumgänglich, Kastraten abzugeben, was oft rein gefühlsmäßig schlecht bei den Käufern ankommt und für "Minuspunkte" sorgt. Beurteilen Sie bitte einen Züchter nicht deshalb schlecht, weil er Ihnen eine ältere Katze aus seiner Zucht anbietet. Oft ist dies nur zum Besten der Katze und nur ein echter Egoist "sammelt" die Katzen. Gerade wenn Sie zwei Katzen wollen, ist die Anschaffung auf einmal recht teuer. Eine ehemalige Zuchtkatze wird oft günstiger abgegeben, weil in diesem Fall dem Züchter ein guter Platz ganz besonders am Herzen liegt. Besonders nett ist es, wenn Sie Mutter + Kind bekommen, aber auch bei nicht verwandten Tieren ist es nur wichtig, dass diese beiden sich schon beim Züchter gut verstanden haben. Als Käufer sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Sie das ältere Tier bereits kastriert bekommen, denn ein seriöser Züchter gibt keine "ausgediente" Katze potent ab, damit ein anderer weitermachen kann oder auch nur könnte. Außerdem müssen sich darauf gefaßt machen, dass der Züchter vielleicht einen intensiveren Kontakt mit Ihnen wünscht, schließlich haben Sie "seine" Katze. Dafür bekommen Sie eine gut erzogene Katze mit bekannten Eigenheiten, die Ihnen bei gleichzeitiger Aufnahme eines Kittens viel (Erziehungs-) Arbeit ersparen kann. Denken Sie mal darüber nach! Aber vergessen Sie nie: Das Gefühl muß stimmen. Sie müssen dem Züchter leicht und gerne vertrauen können, dann ist auch der Grundstein gelegt für eine gute Beziehung mit der/den Katzen aus dieser Cattery.

Soll ich eine Rassekatze nehmen oder eine Hauskatze?

Nun zu den "Gretchenfragen": Was kostet eine Rassekatze? 

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geschrieben von Sylvie Groenveld
© Stefan Groenveld, 2000