Vielleicht hat auch die Veränderung der gewohnten Umgebung und ein anderer Umgang mit anderen Menschen zur Beschleunigung beigetragen, dass sie so schnell wieder eine ganz normale, liebe und freundliche Katze wurde, wer weiß?! Ihre Besitzer wollten sie leider trotzdem nicht wieder zurück haben...
So blieb sie erstmal bei uns, blieb im Freigehege und Katerhaus und hatte keinen Kontakt mit unseren anderen Katzen, bekam aber auch keinen richtigen Freigang. Im späten Frühjahr, als es warm genug war, zogen unsere damals 3 Kater zu ihr in das Gehege. Es gab keine Feindseligkeiten, Fragie wurde gleich angenommen und fand die Jungs in ihrem Revier auch sehr nett, wenngleich sie täglich schauen mussten, ob sie nicht vielleicht rollig geworden ist... Von da ab blieb sie den ganzen Sommer mit den Jungs im Katerhaus mit Gehege. Als es im Herbst dann zu kalt wurde, zogen die Kater wieder ins Haus, Fragie mit, denn wir wollten sie nicht alleine draußen lassen. Leider ist das Katerzimmer ein nicht allzu großer Raum, weshalb wir uns entschlossen, doch verstärkt ein Neues Heim für Fragile zu finden.
Es gelang uns dann auch mittels einer Ausstellung, auf der Fragile sogar Best in Show wurde, eine nette junge Frau aus Hamburg für sie zu finden. Es lief auch alles sehr sehr gut, die beiden kamen sich vorsichtig, aber auch schnell sehr nahe. Aber nach fast 3 Wochen geschah das Unfassbare: Aus dem Nichts fiel Fragie ihr neues Frauchen an, riss ihr mit frisch geschnittenen Krallen die Beine auf... Ein Vertrauensbruch, der nicht verwunden werden konnte, also holte ich sie wieder ab.
Natürlich war es wieder eisiger Winter draußen, weshalb ich sie zunächst im Haus ins Gästebad einquartierte, diese Furie wollte ich nicht wieder zu den Katern tun. Die folgenden 3 Tage musste ich mit Leder bekleidet kämpfen, ins Gästebad zu kommen, dann hatte ich die Nase voll, buchsierte sie wieder in ihren Kennel und trug sie ins Katerhaus. Es war klar, im Haus kann man sie nicht halten, im intensiven Zusammenleben mit Menschen entwickelt sie anscheinend Aggression. Also wird sie Freigänger, die halt Futter am Haus bekommt, aber nicht rein darf oder - wenn das auch nicht geht - muss sie halt eingeschläfert werden. Als ob sie sich dieser Konsequenz bewusst war, sprang sie im Katerhaus aus dem Kennel und war die liebe alte Katze, wie wir sie kannten. Solange es noch so kalt war, ließen wir sie im Katerhaus, das Gehege immer offen für sie, damit sich ihr Fell anpassen konnte. Im Frühjahr begannen wir dann, sie raus zu lassen aus dem Gehege, zunächst war sie nachts noch drin, aber auch das vereitelten wir bald.
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