Der Plan, Digger mit Uneda zu verpaaren stand schon Ende 2008 fest, da war Digger aber noch recht jung. Dann zog er mit seinem Bruder nach Hochheim am Taunus um, gute 500 km von hier. Die 2. Januarhälfte hatte ich Urlaub und Uneda bekam schon 3 Wochen die Pille nicht mehr - die perfekte Zeit für eine Deckung. Also holte ich einfach den Kater zu mir, denn Uneda würde sich niemals in einer unbekannten Wohnung decken lassen - schon gar nicht mit einem 4jährigen Kind, was dort auch noch lebt. Nein, für so was ist sie doch zu zart besaitet.
Uneda war zwar noch nicht rollig, musste es aber eigentlich sehr bald werden. Da die Anwesenheit eines Katers oft die Damen "erotisiert", wollte ich Digger schonmal holen, um die Sache zu beschleunigen. Also fuhr ich samstags nach Hessen, besuchte meinem Bruder in der Nähe von Offenbach und holte sonntags Digger in Hochheim ab und nahm ihn mit nach Hamburg. 1000 km in 2 Tagen in der Hoffnung auf Lockenkinder. Der tolle Plan ging aber leider gar nicht auf, denn Uneda hasste sie diesen Kater und verkniff sich verzweifelt alles, was mit Rolligkeit zu tun haben könnte. Nach einer guten Woche Fauchen von Unedas Seite aus hatte dann auch der super geduldige und liebe Digger die Faxen dick und wurde auch fies zu Uneda. Nun ja, ich brachte ihn unverrichteter Dinge nach 2 Wochen am Wochenende wieder zu seiner Besitzerin zurück und fuhr zum Übernachten wieder zu meinem Bruder. Ein Telefonat mit meiner Catsitterin am Sonntag ließ mich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen: Uneda war hochrollig!!! Kaum war der Kater aus dem Haus konnte sie ihre Hormone raus lassen! Aber da hat Uneda ihre Rechnung ohne die Telefontechnik gemacht: Ich fuhr zurück nach Hochheim und nahm den guten Digger wieder mit! Somit hatte Digger nur ein sehr kurzes Gastspiel bei sich Zuhause, bei dem er seinen Bruder dauernd bestieg - der angestaute Drang wohl.... Wieder hier angekommen war Uneda tatsächlich super rollig. Aber als sie Digger wieder sah, war es das alte Bild: sie fauchte und versteckte sich. Das ging 2 Tage so und ich hakte die Verpaarung für mich schon ab. Schließlich musste ich Digger am folgenden Wochenende zurück nach Hochheim bringen, an den nächsten Wochenenden hatte ich anderes vor.
Doch dann kam de Stimmungswechsel (wahrscheinlich durch den Besuch meine Freundin und Catsitterin, die ich zukünfig als "hormonelle Geheimwaffe" einsetzen werde - grins) und Uneda war dann aber doch so freundlich, dem unerfahrenen und gerade mal 9 Monate alten Digger eine Chance zu geben! Die Hormone hatten gesiegt und Uneda williger und Digger mutiger gemacht. Von Mittwoch den 11.2. bis Samstag den 14.2.09 wurde Uneda mehrfach gedeckt - auch nachts und immer schön mit Deckschrei - so dass durchschalfen nicht angesagt war. Aber ich will mich nicht beschweren, schließlich bin ich insgesamt über 3000 km gefahren, damit genau das passiert!
Schon 3 Wochen nach der Deckung habe ich Uneda halbschlafend auf der Fensterbank "erwischt" und konnte gut nach ihren Zitzen schauen: Alles schön rosa! Uneda ist also definitiv schwanger und wird in der Woche nach Ostern ihren Wurf bekommen.
Bereits ab dem 16. April war ich in Hab-Acht-Stellung und bin sehr nervös zur Arbeit gegangen. Andererseits war ich mir sicher, dass Uneda nicht ohne mich die Babies bekommen würde. Meine größeren bedenken, waren, dass sie nachts gebärt und ich am nächsten morgen nicht aus den Augen schauen kann. Aber sie hat sich dann doch etwas mehr Zeit gelassen und die Geburt für mich gemütlich und problemfrei auf den Samstag Abend verlegt.
Am 18.4.09 fing Uneda ab etwa 20 Uhr an, sehr jammerig und gesprächig zu werden. Aber sie was cool genug, fast eine Stunde auf meinem Schoß vor dem Fernseher zu jammern. Erst kurz vor der ersten Presswehe wurde ich unmissverständlich gebeten, sie doch mal zur Wurfkiste zu begleiten. Dann hatte sie weit über eine Stunde  lang Presswehen, aber schon nach einer Stunde sah ich ein Schwänzchen herauslugen. Sie beleckte sich wie wild und ließ sich nicht von mir überzeugen, dass sie das Kitten nicht herauslecken kann, sondern dass sie es pressen muss. Um halb 11 sah ich dann außer dem Schwanz noch eine Pfote und beschloss, mit der nächsten Wehe zu ziehen. Endlich tat sich was, aber es war sehr schmerzhaft für Uneda, die bald begann, zu schreien und zu beissen. Glücklicherweise erwischte sie weder das Kitten noch meine Haut, nur meine Kleidung, und ich zog das Baby bei jeder Presswehe ein Stück mehr raus. Nach einer gefühlten Ewigkeit - real wohl etwa ein bis zwei Minuten - war es endlich draußen - und es lebte. Ich hatte schon Angst, dass es in der langen Austreibungsphase Fruchtwasser eingeatmet hätte, aber nein, Glück gehabt. Nach dem Wiegen wunderte ich mich nicht, dass Uneda solche Prpbleme hatte mit dem Kitten: ein Kater von 126 g!!! Mein bei weitem schwerstes LaPerm Kitten überhaupt, wenn nicht mein schwerstes Kitten in meinen 33 bisherigen Würfen... Das Kitten ist natürlich ein Kater und prima gelockt. Ich nehme an, es wird ein seal-tabby-point, denn hat schon einen angedunkelten Hinterfuß und eine Ohrspitze ist auch schon dunkel. Point Katzen (mit Siamzeichnung) werden immer weiß geboren und die Farbe kommt erst später an den Füßen, Ohren und Schwanz. Dabei sieht man dunkle Farben wie schwarz oder chocolate früher als rot, was oft spät kommt.
Eine dreiviertel Stunde später, um 23:15 Uhr, kam dann das zweite Kitten zur Welt, auch gelockt, aber ein Mädchen und auch heller, ohne Färbungen zu zeigen. Sie wird vielleicht eine red-tabby-point werden. Einen Schreck hatte ich noch, denn ihre Nabelschnur wollte nicht aufhören zu bluten, also musste ich dieses kleine, willensstarke Würmchen eine Zeit lang festhalten und die Nabelschnur mit den Fingern zu drücken. Da war das Geschrei groß bei ihr und dann auch bei Uneda. Aber nach ein paar Minuten war dann alles okay. Ich hoffe, es entzündet sich nichts.
Tja, und dann war es das... Uneda wurde ruhig und ich unruhig. Ich tastete sie ab, aber fühlte kein Kitten mehr. Ihre Gewichtszunahme hätte für 4 Kitten gereicht, aber ich hatte schon vorsichtig nur mit 3 Kleinen gerechnet. Aber leider kam auch keines mehr in der Nacht, es sind definitiv nur 2! Ich würde lügen, wenn ich behauptete, ich sei nicht enttäuscht. Wobei die größte Enttäuschung ist, dass ich grade diesmal so viele Interessenten hatte und eben davon jetzt eigentlich alle auf den nächsten Wurf vertrösten muss. Aber ich habe schon beschlossen, dass wenn Uneda diesen Wurf gut übersteht, sie im September wieder gedeckt wird. Die Frage ist nur: von wem?
Einen Vorteil haben aber die 2 Kitten, ich weiß die Namen jetzt schon: Emil und Else. Außer dass es der E-Wurf ist und die Namen schön zweisilbig sind, waren Emil und Else auch mein Onkel und meine Tante. Fehlt nur noch deren unvergessener Pudel "Schnupsel" dazu....
Die folgenden Zeilen sind geschrieben, als die Kitten schon 6 Wochen alt sind. Vorher bin ich nicht dazu gekommen, weiter zu schreiben.
Emil hat schon nach ein paar Tagen nach der Geburt die Farbe am Fuß und am Ohr verloren und beschlossen, doch nicht seal-tabby-point zu werden, sondern die gleiche Farbe wie seine Schwester zu bekommen: red-tabby-point mit weiß. Und es scheint, als hätte er sich auch vorgenommen, doppelt so schwer wie Else zu werden. Die kleine und eher zierliche Else macht es ihm allerdings auch leicht. Mit genau 6 Wochen wiegt der Riese Emil 780g und Else wiegt genau 250g weniger, nämlich 530g. Auch hat Emil Fell wie ein Schaf und Else, die schon immer dünneres, wenn auch längeres Fell hatte, durchläuft auch noch eine Kahlphase. Auf einigen Bildern ist gut zu erkennen, wie dünn ihr Fell ist, ihr Bauch ist fast kahl. 
Charakterlich versuchte sich Else anfangs wie Mama als kleine Diva, aber dafür ist sie dann doch zu kernig. Sie spielt gerne mit einer Fellmaus und verfolgt auch schon ausdauernd Mäuse an der Angel. Sie hält bei Attacken von Emil und sogar auch von Bonnie kräftig gegen. Und sie ist einfach nur putzig. Klein und handlich, wie sie immer noch ist, lässt sie sich hocheben und verhält sich dabei wie ein kleines Kuscheltier. Emil hingegen zappelt dann doch lieber mal, Höhe findet er ohnehin gefährlich. Na, das wird auch nachlassen.... Ansonsten ist Emil eine zärtliche Raufnase. Man kann ihn leicht auf den Rücken drehen und dann rauft er relativ vorsichtig mit den Fingern, beißt rein, ohne dass es weh tut. Zumindest meistens. Ich schätze, er wird mal ein Kuschelriese....
Mit etwa 3 Wochen beschloss Uneda, dass die Kitten aus der Wurfkiste und dem Schlafzimmer ausziehen müssen. Die folgende Woche wurde dann im Wohnzimmer in einer Liegekuhle verlebt, bis die Kleinen so gut zu Fuss waren, dass auch andere Plätze wie das Sofa in Betracht kamen. In der ganzen Zeit interessierte sich nur Emil für anderes als Muttermilch, mit 4 Wochen frass er schon fast selbstverständlich beim Dosenfutter mit, während Else davon noch gar nichts hielt. Auch Trockenfutter hat Emil schon probiert, aber Else hält auch mit 6 Wochen noch nicht viel vom selber fressen. Ich muss sie immer sehr bitten, mal ein wenig Dosenfutter mit zu fressen, aber Unedas Milch reicht nicht mehr aus und so klein kann Else nun auch nicht bleiben.
Mit viereinhalb Wochen konnten beide von ein auf den anderen Tag selbständig aufs Katzenklo gehen - ich weiß nicht warum. Nie hatte ich einen Wurf, der so lange trotz anderer Futteraufnahme noch versäubert wurde von Mama. Und plötzlich konnten die kleinen auf die Kiste gehen, als hätten sie es immer so gemacht. Unglaublich, ich habe es ihnen nicht beigebracht....
Die beiden Geschwister wuchsen und wuchsen die nächsten Wochen, Emil etwas schneller und Else dafür deutlich langsamer. In aller Regel wog Else maximal 2/3 von Emil, Emil fraß aber viel lieber und hat wohl auch eine Neigung zum Bäuchlein, während Else immer eher zierlich wirkt. Dabei hat Else richtig Kraft und Ausdauer und hat ihren Bruder beim Spielen durch ihr Geschick gerne mal blöd dastehen lassen. Aber auch Emil war und ist sehr verspielt und gerne bereit, auch ein paar seiner zuviel gefressenen Kalorien abzutrainieren.
Alle Impfungen und Wurmkuren wurden bestens überstanden, der Wurf war überhaupt gesundheitlich sehr problemlos. Aber gut, 2 Kitten waren auch für Uneda kein allzu großer Stress und übersichtlich. Bonnie war ein verlässlicher Helfer, was das Spielen und Raufen mit den Kleinen anging.
Lange Zeit waren beide nicht wirklich besonders schmusig, Spieltermine waren wichtiger. Außerdem ist auch Mama Uneda nicht die Verschmusteste, von daher gab es als Schmusevorbild nur "Pseudopapa" Bonnie (der wie immer sein bestes gab!). Emil lernte als erster mit so etwa 8 Wochen die Vorzüge des auf dem Schoß liegens kennen und ließ sich auch bald Streicheleinheiten dazu gerne gefallen. Else brauchte das noch nicht. Dafür ließ Else sich aber von Anfang an gerne durch die Gegend tragen, immer aufmerksam und voller Körperspannung dabei - das klingt nach einer guten Show-Katze. Auch wenn Else-Klein sonst eine Diva ist wie ihre Mama - na ja, vielleicht noch mehr....
Durch die Fernsehsendung im Februar, die jetzt auch im Sommer wiederholt wurde, habe ich viele Interessenten gehabt. Da schon früh ziemlich klar war, dass Else wohl als Zuchtkatze nach Amerika geht, war auch klar, dass ich nur eine LaPerm zu vergeben hatte, nämlich Emil. Den wollte ich nicht oder nur ungern auf einen Platz geben, wo er alleine ist. Aber ich fing auch ziemlich spät erst an mit der Suche nach dem geeigneten Platz für ihn. Und wie es der Zufall dann wollte: Ich bot ihn 7 Leuten an, die ihn aus den verschiedensten Gründen nicht nehmen konnten oder wollten, bis ich dann endgültig ein tolles Heim für ihn gefunden habe. Mit bereits viereinhalb Monaten zog Emil schließlich in sein neues Zuhause nach Obertshausen in Hessen. Mein Bruder wohnt zufällig im selben Ort, so dass ich dann auch noch einen Besuch bei ihm anschießen konnte. Emil lebt dort mit dem Ehepaar Schenk-Fleck zusammen und 3 anderen Katzen, eine schwarze Persermix-Dame (7 Jahre), ein Maine Coon Kater von 8 Jahren und seine neues Spielkameradin heißt Lady und ist eine Britisch Kurzhaar (Whiskas-mäßig) und etwa ein Jahr älter als Emil. Er hat dort riesig viel Platz und das ist wahrlich ein tolles Zuhause. Ich konnte es mir nicht verkneifen, um einen Anruf zu bitten, falls sie noch eine weitere Katze aufnehmen möchten... ;-)
Mit gut 5 Monaten ist Else immer noch bei mir. Die Amerikanische Züchterin, die sie immer noch haben möchte, kann sich aufgrund von Arbeitslosigkeit ihren Import momentan nicht leisten. Da ich aber ohnehin so wenig Katzen im moment habe, kann Else auch noch eine Weile bleiben. Ich plane jetzt ohnehin, sie im Dezember mit auf die beiden TICA-Shows zu nehmen, die ich gerne besuchen möchte. Wenn die Amerikanerin sie nicht nimmt, würde ich sie auch nur zu Leuten geben, die sie ausstellen, da sie echt eine Schöne ist, sie hat das beste LaPerm- Fell, was ich je an eine Katze gezüchtet habe. Aber noch gehe ich erstmal von besten aus: Else zieht irgendwann zu der Züchterin in die USA, von der ich hoffentlich bald einen Kater und eine neue Katze bekomme.
Damit beende ich die Geschichte des E-Wurfes, aber nicht ohne noch ein paar Fotos einzustellen von den beiden. Das habe ich ja all die Wochen sträflich vernachlässigt....
P.S.: Den Kater und die Katze aus den USA habe ich noch nicht bekommen, jetzt ist schon Februar 2010. Aber ich weiß schon seit Dezember 09, dass Elseklein nicht nach Amerika geht, sondern erstmal bei mir bleibt zur Zucht und jetzt ihre eigene Seite hat: Else
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