Smeralda's Somali und LaPerm Katzen
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Elisa of Fairymoon

(genannt Meshell)

31. Mai 1995 - 17. Mai 2009

Ich habe Meshells Seite nach ihrem Tod so gelassen, wie sie war und nur am Ende beschrieben, warum und wie sie gehen musste. Meine geliebte, olle Schrulle! Du warst die erste Katze, die bei mir alt wurde und die ich ihr ganzes Leben begleiten durfte. Danke für die schönen Erlebnisse mit dir!
You know that I love you - go on...

Meshell (Aussprache wie "Michelle") heißt eigentlich laut Stammbaum "Elisa of Fairymoon". Der Name Elisa hat uns aber nicht gefallen und war uns auch zu lang (am besten sind zweisilbige Rufnamen), so dass nach zweiwöchiger Namenssuche Meshell daraus wurde.

Meshells Farbe nennt sich blue-torbie-classic, sie hat also eine Räderzeichnung mit blau und creme. Sie kam am 31.05.95 bei Patricia Roczek in Erbach zur Welt. Mit Frau Roczek -inzwischen natürlich Pat- sind wir seither gut befreundet, sie hat uns am Anfang viele Tipps gegeben. Inzwischen hat sie die Zucht aufgegeben und genießt nun ihre Kastraten.

Wir haben Meshell damals zur Zucht gekauft, obwohl sich zu dieser Zeit schon mehr und mehr der "neue" oder "amerikanische" Typ der Maine Coon auf Ausstellungen und in Zuchten durchsetzte. Wir wollten aber eine freundlich wirkende Katze und zogen deshalb den "alten, deutschen" Typ vor. Meshell schien uns eine gute Mischung zu sein, mit vielen Attributen des deutschen Typs, aber auch schon mit Zügen des amerikanischen Typs. Wir sind immer noch keine Freunde des "Wild-Looks" mit dem "bösen Blick" und dem "Nußknackerkinn" - den "Sweet-Look" finden wir schöner.

Meshell im Mai 99

Meshell im Mai 99

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Meshell mit 20 Monaten

Meshell mit 20 Monaten

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Jedenfalls war uns klar, dass Meshell auf Ausstellungen keine Preise gewinnen würde. Umso überraschter waren wir, als sie doch einmal als potente Katze für Best in Show nominiert wurde.

Bevor Meshell ihre ersten Babys bekommen sollte, stellten wir sie also aus und sie gelangte problemlos (aber leider auch konkurrenzlos, da es diese Farbe bei Maine Coons nicht sooo häufig gibt) bis zum Titel "Internationaler Champion".

Nach 2 Würfen (dem A- und B-Wurf) und ihrer Kastration setzte sie ihre Ausstellungkarriere fort. Als Kastratin mußte sie natürlich "von vorne anfangen" und Punkte für ihre Premior-Titel sammeln, aber wenigstens behielt sie ihren alten Titel aus potenten Zeiten. Sie schaffte es mit der Zeit bis fast ganz nach oben mit den Titeln, ihr offizieller Name lautet "Internationaler Champion und Europa Premior Elisa of Fairymoon" - klingt toll, oder?

Da nur wenige Kastraten ausgestellt werden, war es dann auch leichter für Meshell, einen Preis zu ergattern, so dass sie bei fast jeder Ausstellung Best in Show gewann oder wenigstens dafür nominiert wurde. Schließlich ist sie eine wunderschöne Katze, die eine prima Farbverteilung (Verhältnis von blau und creme im Fell) und ein toll abgestuftes Fell hat. Sie ist zwar nicht die größte Maine Coon, hat aber alle rassetypischen Merkmale und einen unheimlich langen, wehenden Schwanz. Wenn Meshell auf dem Richtertisch stand, war oft die erste Frage des Richters, warum diese Katze kastriert ist. Die Antwort war dann immer: "Sie hat ihr Soll erfüllt!"

Meshell und Smeralda's Almost a Shumba

Meshell und Smeralda's Almost a Shumba aus ihrem ersten Wurf

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Übrigens: Meshell hat anscheinend ein Gespür für Jahresabstände. An ihrem ersten Geburtstag wurde sie auch das erste Mal rollig. Ihren ersten Wurf bekam sie am 25.02.97, ihr zweiter Wurf kam fast genau ein Jahr später, nämlich am 24.02.98 zur Welt. Sie war immer eine tolle und instinktsichere Mutter, der man schon bei der Geburt ihrer Jungen nicht helfen mußte. Bei der Aufzucht fand sie immer eine gute Balance zwischen intensiver Kinderbetreuung und Freizeit.

Auch als Kastratin war sie anfangs noch eine gute "Zuchtkatze". Bei ihrem zweiten Wurf hat ihr die damals noch junge Naomi geholfen und dadurch sicher viel gelernt. Meshell hat sich bei Naomis ersten Wurf damit revanciert, dass sie die perfekte Tante gespielt hat.

"Tante" Meshell hilft Naomi bei deren ersten Wurf

"Tante" Meshell hilft Naomi bei deren ersten Wurf

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Meshell und Smeralda's Baghira

Meshell und Smeralda's Baghira aus ihrem zweiten Wurf

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Meshell ist mit jeder Katze gut Freund hier. Durch ihr ausgeglichenes Wesen trägt sie oft maßgeblich zum Schön-Wetter in der Cattery bei, denn sie kann mit den Jungtieren genauso gut wie mit den erwachsenen Katzen. Sie wirkt äußerst integrierend auf unser Katzenrudel und macht sich dadurch unentbehrlich. Seit wir in den Norden in eine größere Wohnung gezogen sind, scheint sie auch ihren Spieltrieb neu entdeckt zu haben: Sie spielt und jagt mit jeder Katze, die sich gerade anbietet – es ist wunderbar mitanzusehen!

Vor einigen Jahren war Meshell eher eine scheue Katze, die sich bei Besuch gar nicht gezeigt hat. Inzwischen schmust sie mit jedem, den sie kennt, sogar mit Gästen, die nur einige Stunden bleiben. Sie erkennt sogar ihre Favoriten unter unseren Freunden schnell wieder und schmeißt sich ran. Exzessives Schmusen bis hin zur Belagerung, dass man nicht mehr fernsehen kann, macht sie aber nur bei uns. Das schönste für Meshell ist, wenn man ihr die Ohren sanft knetet. Zum Dank wischt sie dann ganz liebevoll ihre feuchte Nase an einem ab....

Mit den Jahren wurde Meshell immer schrulliger, wir mögen ihr meckerndes, fast vorwurfsvolles Miauen, wenn sie Aufmerksamkeit will - oder Thunfisch. Meshell hat die Gabe, zu unterscheiden, ob die Aufgemachte Dose Thunfisch oder was nicht leckeres enthält. Leider hat sie halt mit dem Schreien auch immer die Konkurrenzfresser herbei gerufen... Die beste Zeit, ordentlich mit Menschen zu schmusen ist immer im Bad, wenn der Mensch auf Toilette sitzt. Da wurden wir auch gnadenlos um Aufmerksamkeit angebrüllt, bis man auf dem Schoß liegen darf.

Eine schöne Eigenschaft, die Meshell schon von fast kleinauf hat ist: sie gibt immer ein Gurr-Geräusch von sich, wenn man sie (überraschend) fasst. Wenn sie das nicht macht, ist sie "kaputt", denn es funktioniert wirklich immer, sofern es ihr gut geht.

Im April 2008, nachdem Stefan sich von mit getrennt hat, ist Meshell mit zu mir umgezogen. In 2008 hat sie insgesamt 3 Narkosen über sich ergehen lassen müssen. Bei den ersten beiden OPs im März und Mai wurden ihr beide Gesäugeleisten entfernt, weil sie Mammatumore hatte. Man hat aber alles im Guten abgeschnitten und Lymphe und Blut waren tumorzellenfrei. Sie gilt jetzt als geheilt und ich hoffe, ihr noch ein paar Jahre dadurch geschenkt zu haben, denn die erbsengroßen Tumore waren bösartig. Im Oktober 2008 hat sie auf einmal angefangen, schlecht zu fressen und kein Trockenfutter mehr zu kauen. Sie hatte schlimm entzündetes Zahnfleisch und nach insgesamt 3 Wochen Antibiotikum (gespritzt natürlich, Meshell nimmt keine Tabletten mehr seit März) hat ihr der Tierzahnarzt Dr. Fahrenkrug schließlich 5 Zähne gezogen. Schon 2 Tage später knackte sie wieder das Trockenfutter und ist seither wieder die olle Schrulle, die ich so liebe!

Im April 2009 begann sie, öfters trocken zu husten, als ob sie ein Haar im Hals hätte. Ich kämmte sie öfters und gab ihr Malt-Paste. Doch schon bald mochte sie auch ihre geliebte Malt-Paste nicht mehr und während das Husten nicht seltener wurde, schien sie auch ganz langsam immer dünner zu werden, obwohl sie fraß. An Ostern Mitte April besuchte mich dann Pat, Meshells Züchterin, und sie war froh, die Katze nochmal und in solch gutem Zustand zu sehen. Danach ging es aber immer nur noch bergab. Anfang Mai hustete Meshell mindestens einmal täglich - zumindest was ich mit bekam. Und es fiel auf, dass sie manchmal da lag und mit dem ganzen Körper atmete, regelrecht pumpte. Wenn man sie dann anfasste, gurrte sie und atmete dann wieder normal. Auch sonst schien sie noch die Alte, bettelte um Futter, frass aber weniger und kein Trockenfutter mehr. Am 9. Mai, einen Tag nachdem ich von Marlowes Tod erfahren hatte, ging ich angstvoll mit Meshell zum Tierarzt - aber Abhören und Abtasten waren ergebnislos, ihre Lunge und ihr Herz klangen gesund und normal. Auch hatte sie nichts im Hals. Sie bekam Kortison gespritzt und wie durch ein Wunder hustete sie 4 Tage lang überhaupt nicht - zumindest habe ich es nicht mit bekommen. Auch ihr Appetit wurde etwas besser dadurch. Doch dann begann das Husten wieder und ich beschloss, in der kommenden Woche neues Kortison zu holen, damit es ihr wieder besser geht. Leider kam es nicht mehr dazu. Grade mal eine Woche nach dem Tierarztbesuch bekam meine Lieblingsschrulle nachts einen Erstickungsanfall. Ich wollte grade um halb 2 Uhr früh (wie immer viel zu spät) ins Bett gehen, da würgte sie und schäumte, hatte nasse, weit aufgerissene Augen und bekam sichtlich kaum Luft. Ich dachte schon, dass es das war, aber ich konnte sie noch in die Tierklinik bringen. Auf dem Weg wurde es schon besser, zumindest konnte sie in üblicher Manier jammern. Der Tierarzt konnte auch beim Abhören nichts feststellen, aber er sah schon, dass die Mundschleimhäute leicht bläulich wirkten, sehr dunkelrot auf jeden Fall. Das Röntgenbild brachte es dann an den Tag: Meshells Lunge war randvoll mit Metastasen. Ich war geschockt, besonders, als ich zum Vergleich das Röntgenbild von Vorjahr sah, was vor den Mamma-OPs gemacht wurde. Meshells ehemals gleichmäßig dunkel abgebildete Lunge war überall grisselig und hell.

Ich war völlig getroffen. Ich hatte an vieles gedacht, aber irgendwie nicht daran, dass sie wieder Krebs bekommen könnte bzw. noch haben könnte. Meshell hatte Anfang 2009 noch eine Kur mit Renalzin bekommen, um ihre Nierenwerte zu senken, die recht hoch waren, wenn auch grade noch im Soll. Erst wenige Tage zuvor war Marlowe wegen Nierenproblemem eingeschläfert worden und ich war froh, dass ich das bei Meshell erstmal abgebogen hatte. Aber jetzt war ihre Lunge voller Metastasen - ihr Todesurteil....

Mit Antiastmatikum und Kortison im Gepäck habe ich sie wieder nach Hause mitgenommen, wohl wissend, dass meine primäre Aufgabe sein würde, den richtigen Zeitpunkt fürs Einschläfern zu finden. Zunächst hoffte ich noch, dass sie so gut auf diese Medikamente reagiert, dass sie noch mit Lebnsqualität ihren 14. Geburtstag erleben kann. Aber ich merkte schon am gleichen Tag, dass sie immer wieder würgte und auch speichelte und dann auch nach Luft rang. Sie würgte dann Metastasen hoch und der Tierarzt sagte, dass sie auch daran ersticken könnte. Schnell war klar: Ich kann sie nicht alleine lassen, nicht dass ich sie erstickt nach der Arbeit auffinde... Sie fraß auch nur noch die Leckerlies, die Pat an Ostern mitgebracht hatte und die gingen zur Neige. Gut, dass ich Sonntag daran dachte, dass ich noch eine Dose Thunfisch hatte - von der hat Meshell noch mit richtig Appetit fast alles gefressen. Ausgerechnet an diesem Wochenende war meine Tierärztin auf einem Seminar und somit nicht zu fassen. Als ich schließlich ihren Mann erreichte, sicherte er mir zu, dass seine Frau am Sonntag Abend noch zu mir kommt. So hatte ich also den ganzen Samstag und auch das meiste vom Sonntag Zeit, mich von meiner langjährigen Begleiterin gebührend zu verabschieden. Meistens wollte sie aber die ganze Aufmerksamkeit nicht und Bonnie fand es ganz blöd, dass ich mich mehr um Meshell als um ihn kümmerte. Aber wir hatten unsere schönen Momente in diesen 2 Tagen und ich hoffe sehr, dass ich es richtig gemacht habe. Ihre Medikamente haben schon etwas geholfen - aber ich habe sie ihr auch doppelt so häufig wie vorgeschrieben gegeben. Sicherlich habe ich ihr ein paar Tage geklaut, aber die wären nicht wirklich toll gewesen und von Erstickungsanfällen begleitet. Und ich hätte es unerträglich gefunden, wenn sie erstickt wäre....

Das schlimmste für mich war die Hilflosigkeit, dieses Gefühl, loslassen zu müssen und nicht zu wissen, wie man so was möglichst "richtig" macht. Und ich habe mich entsetzlich einsam gefühlt, auch wenn ich mit ganz vielen Leuten telefoniert habe, um überhaupt irgendwie klar zu kommen. Der einzige Mensch, dem ähnlich viel an Meshell gelegen hat, nämlich Stefan, hat sich bereits die Woche vorher bei Marlowes Tod völlig blöd verhalten. Überhaupt hat mich die Tatsache, dass die beiden Katzen binnen 10 Tagen sterben, die wir uns früh in unserem gemeinsamen Leben angeschafft hatten und die uns lange begeleitet haben, ziemlich gebeutelt. Es war auch ein erneutes zu Grabe tragen dieser Beziehung/Ehe.

Richtig grausam waren allerdings die 20 Minuten vom Anruf der Tierärztin, dass sie jetzt kommt bis sie hier war - ich habe echt völlig am Rad gedreht, Meshell hat sich sicher gefragt, was mit mir los ist... Schließlich schlief sie ruhig auf meinem Bett ein und am 17.5.09 um 19:20 Uhr war Meshell erlöst, genau 2 Wochen bevor sie 14 Jahre alt geworden wäre. Auch wenn dieser Verlust sehr weh tat, war ich in diesem Moment doch seltsam erleichtert. Ich habe Bonnie und Uneda an ihr schnuppern lassen und sie dann eingepackt. Meine Freundin Petra und ich haben sie gleich neben dem frischen Grab von Marlowe beerdigt. Ich habe sie in eine Papiertüte gelegt - Meshell hat immer sehr gerne in Papiertüten gelegen und diesen "Schutz" genossen.

Liebe Meshell, ich werde dich und deine besonderen Eigenheiten nicht vergessen. Ich hoffe, dass wir uns wiedersehen. Und ich wünsche mir, dass ich nochmal eine Katze haben darf, die so alt bei mir wird und deren Art ich so genieße, wie ich deine genossen habe.

Nachfolgend noch einige Bilder von Meshell, die ihre Entwicklung zeigen. Alle Bilder können per Mausklick vergrößert werden.

Meshell mit 10 Wochen alt

Oben: Meshell ist 10 Wochen alt
Unten: Meshell an ihrem Todestag

Meshell wenige Stunden vor ihrem Tod

Meshell mit 13 Jahren

Meshell ist 13 Jahre alt, hat 2 Krebs-OPs hinter sich und sieht toll aus!

Meshell ist im Februar 98 schwanger

Meshell ist im Februar 98 schwanger

Meshell mit 13 Jahren

Die 13 Jahre alte Meshell sieht ausnahmsweise mal ganz maine-coonig aus. Es sind die letzten Bilder, die Stefan von ihr gemacht hat.

Meshell ist 10 Monate alt

Meshell im September 99

Meshell ist 10 Monate altMeshell ist 10 Monate alt

Meshell im September 99

Meshell mit viereinhalb Jahren

© Stefan Groenveld, 2004