Smeralda's Somali und LaPerm Katzen
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Int. Ch. und TICA-Ch. S*Roulette's Cougar

In Memoriam: 18. März 2001 - 01. Januar 2004

Danke für die vielen Schmuseeinheiten und liebevollen Küsse, die Du uns gegeben hast.

Mehr über seine Krankengeschichte lesen Sie weiter unten. Die Seite über seine schöne Zeit bei uns haben wir in ihrem ursprünglichen Zustand gelassen.

S*Roulette's Cougar

Ungefähr seit Anfang November fand ich fast jeden Tag im Katerzimmer eine größere Menge Erbrochenes, gut verdaut schon. Ich wußte aber nicht, wer es erbrochen hat, Cougar oder die mit ihm im Raum lebende Naomi. Auch hatte keine der beiden Katzen Gewicht verloren oder sah schlecht bzw. krank aus. Nichts gab mir einen Hinweis, wer da "spuckt". Ich versuchte den beiden mit "Hausmittelchen" wie Nux Vomica und Maltpaste bzw. Multivitaminpaste zu helfen, was auch jedesmal für ein paar Tage Erfolg brachte, keiner hatte gespuckt, aber dann ging es doch wieder los. Es war nicht heraus zu bekommen, wer der beiden es war und da sich beide wohl zu fühlen schienen, machte ich mich nicht wirklich verrückt.

Mitte Dezember brachte ich Cougar erstmals in die Tierklinik in Harsefeld, weil er versucht hatte, mich zu markieren - aber leider mit rotbraunem Urin. Ich erwähnte dort natürlich auch, dass Cougar möglicherweise seit einigen Wochen schon spätestens alle 2 Tage ordentlich verdautes Futter bricht. Im Ultraschall war nichts zu erkennen, weil Gas im Bauch war. Klein und schlank war Cougar schon immer, er hatte auch nicht abgenommen... Nun ja, ein Antibiotikum heilte sein Blasenproblem und in der Zeit der Antibiotikagabe wurde auch nicht erbrochen im Katerzimmer - aber danach ging es wieder los. Damit war eigentlich klar, wer hier immer gespuckt hatte: Cougar. Die Tage vor Weihnachten war ich leider sehr eingespannt und kam zu nichts, aber ich hatte schon beschlossen, zwischen den Jahren mit Cougar zur Blutabnahme zum Tierarzt zu gehen, um der Sache schließlich auf den Grund zu gehen. Cougar machte es aber etwas dringender...

An Heilig Abend sah ich dann, wie Cougar in einem großen Schwall Wasser erbrach. Er verweigerte Futter - am Vorabend hatte er noch normal gefressen. Ich gab ihm Elektrolytlösung und ein Mittel gegen den Brechreiz. Dennoch sah er am 25.12. dann schon sehr schlecht aus, so dass wir ihn in die Tierklinik brachten. Er war schon arg dehydriert, kam erstmal an den Tropf mit Ringer-Lactat und Antibiotika. Eine Blutuntersuchung ergab sehr hohe Leber- und Nierenwerte - ein Schock für uns. Am 26.12. rief der Tierarzt an, dass er ihn jetzt operieren müßte, vielleicht blockiert ein Fremdkörper die Verdauung, denn er hätte einen prall gefüllten Magen. Seine Infusionen ging wohl teils über die Nieren nach draußen, teils landete sie im Magen. Er war immer noch leicht dehydriert. Wir stimmten der OP zu und besuchten Cougar nochmal, da uns klar war, dass er gute Chancen hatte, diese OP nicht zu überleben. Sein Zustand war schlecht und wir hatten verfügt, ihn nicht mehr aufwachen zu lassen, sollte sich im Bauch etwas "unheilbares" finden. Aber das Wunder geschah und er überstand die OP und nun kannten wir unseren Feind - zumindest einen davon: Seine Galle samt Gallenwege waren hochentzündet, wenn auch ohne Steine, auch die Bauchspeicheldrüse war schon mit entzündet. Sein Magen würde geöffnet, die Füllung (grün-braune Flüssigkeit) wurde abgesaugt. Weder in Magen noch am Darm war eine Blockade oder eine Veränderung zu finden. Seine Antibiose wurde verstärkt, damit die Entzündung schneller und sicher abklingt. Dennoch blieb unklar, warum sich sein Magen so gefüllt hatte und er nicht verdaute. Wir hatten aber ein ganz gutes Gefühl nach der überstandenen OP. Am nächsten Tag sah es dann wieder schlechter aus, der Magen war schon wieder randvoll, aber er erbrach nicht. Die Infusionslösung wurde um eine Nährlösung verstärkt, die Cougar leider überhaupt nicht zu Gute kam, alles wurde gleich in Magen oder Niere wegtransportiert. Aber Cougar machte soweit einen ganz guten Eindruck, schnurrte, schmuste, freute sich über uns. Der "letzte Versuch", die Infusion mit einer großmoleküligen Eiweißlösung, brachte dann die Wende, er behielt mehr von der Infusion in sich und den Venen und es gab Energie. Widerwillig wurde auch schonmal Futter vom Finger geleckt, als wüßte er, dass uns das total freut. Am Montag den 29.12. war wieder Tag der guten Gefühle, denn seine Leberwerte waren fast alle schon wieder im normalen Bereich, seine Nierenwerte nur noch halb so hoch.

Als wir ihn besuchten war er schmusig und gut drauf wie nie vorher in der Klinik. Wir waren happy, am liebsten hätten wir ihn mitgenommen. Doch schon am nächsten Tag sah er unserer Meinung nach nicht mehr so gut aus, er hielt den Kopf schräg, war längst nicht mehr so agil. Medizinisch gesehen ging es ihm aber gut und um uns weiter Hoffnung zu machen kackte er mal kurz vor unseren Augen, was uns wohl sagen sollte: "Seht, die Verdauung geht auch wieder". Aber er sah nicht wirklich gut aus. Am 31.12. wurde er dann nochmal ordentlich untersucht aufgrund unserer am Vortag geäußerten Beobachtungen. Der Ultraschall ergab einen kleineren, weniger gefüllten Magen obwohl er ganz von selbst und nicht wenig Futter gefressen hatte. In der Nacht hatte er wohl noch ordentlich Kot abgesetzt, er sah auch wieder besser aus, wenngleich er uns immer noch etwas merkwürdig schien mit seinem schräg gehaltenen Kopf. Aber als uns die Ärztin erzählte, wie er sich beim Ultraschall schon fast gewehrt hatte und auch sonst wieder Charme versprühte, da wurde unser Gefühl besser. Das erste Mal wurde auch über Entlassung gesprochen, prinzipiell hätte man ihn nur noch vom Tropf entwöhnen müssen, sonst wäre alles okay...

Am Neujahrsmorgen fuhr ich alleine in die Klinik Cougar besuchen. Es schien ja alles auf dem besten Wege, so dass ich Stefan schlafen ließ. Leider zeigte Cougar ein völlig anderes Bild als am Vortag: Er hatte wieder gebrochen, riesige Mengen, er maunzte mich nur an, wollte um keinen Preis der Erde Futter von meinem Finger nehmen. Das war alles sehr merkwürdig für mich zu sehen, wo es an Silvester noch so gut aussah... Er schnurrte auch nicht, egal, wo und wie man ihn kraulte, er maunzte nur, wenn man weg ging von ihm, sehr kläglich. Er wollte Gesellschaft, konnte sie aber nicht genießen. Er war wieder ziemlich dehydriert trotz dass er die "gute" Infusionslösung bekommen hatte, die ihm die ganze Zeit geholfen hat. Der Arzt hatte den Verdacht, dass der Magen vielleicht undicht geworden ist und Mageninhalt in den Bauchraum gekommen ist. Ein sofort durchgeführter Ultraschall schien diese Annahme zu bestätigen (war aber nicht so, wie wir später mitbekamen). Cougar jammerte bitterlich beim Ultraschall. Es ging ihm schlecht, sehr schlecht und er gab mir zu verstehen, dass er nun nicht mehr kämpfen konnte und wollte. Auf meine Bitte hin entfernte der Arzt die Braunüle am Hinterbein, die mochte Cougar nicht. Leider scheiterte der Versuch, ihm eine Neue an den Vorderbeinen zu legen, denn durch die Dehydration waren seine Adern winzig. Nach 3 Versuchen, die Cougar unter lautem Jammern hinnahm, ließen wir es sein. Ich fuhr nur schnell nach Hause, um Stefan zu holen, es war klar, dass wir ihn erlösen würden... Cougar wurde am 1.1.2004 um 14 Uhr eingeschläfert. Die Betäubungsspritze ließ ihn erbrechen, es kamen Unmengen an braunem recht flüssigem Brei aus seinem Magen und hinterher war der Kater nur noch "die Hälfte". Kein Wunder, dass ihm immer schlecht zu sein schien...

Wir haben Cougar hier in Hamburg obduzieren lassen (für Nachahmer: Pathologe Dr. med. vet M. Wölm, Tel.: 040-67941033), wir wollten den Tierkörper zurück, um ihn zu beerdigen, das war uns sehr wichtig. Leider hat der Bericht lange auf sich warten lassen. Cougar hatte jedenfalls keine renale Amyloidose - für Somalizüchter eine wichtige Sache. Seine Nieren waren allerdings stark verändert, allerdings sehr wahrscheinlich als Folge der Erkrankung. Auffällig war, dass seine Speiseröhre im unteren Bereich stark geweitet war (ca. dreifacher Durchmesser) und auch der Magen war absolut riesig für eine Katze. Der Pathologe ist sich recht sicher, dass der große Magen und auch die Weitung der Speiseröhre nicht binnen einer Woche oder auch binnen 2 Monaten entstehen konnte, wahrscheinlich lag hierin eine, wenn nicht die Ursache der offensichtlich vorgelegenen Verdauungsstörung. Es gab sicher eine Störung schon am Mageneingang, weshalb die Speiseröhre so weit und auch angeriffen und entzündet war. Wahrscheinlich gab es auch Probleme mit der Passage von Magen in den Darm, weshalb der Magen über einen längeren Zeitraum so geweitet wurde. Allerdings wäre es auch möglich, dass die Defekte angeboren sind, das konnte man nicht genau sagen. Da aber bei Cougars Geschwistern, seinen Eltern und auch sonst in seiner Verwandtschaft etwas derartiges mit Gallenentzündung und/oder Erbrechen nie vorgekommen ist, können wir davon ausgehen, dass es kein Erbfehler vorliegt. Leider ist die Aussage nicht so 100%ig, wie wir es gewünscht hätten, trotzdem ist es gut zu wissen, dass es verschiedene Sachen nicht waren und er ansonsten wohl gesund war. Zumindest behalten wir mit gutem Gewissen seine Tochter Quanda, um seine Linie, seine tolle Farbe und vor allem seinen Charme, den ich am meisten schmerzlichst vermisse, in unserer Zucht zu behalten. Cougar hat 20 Nachkommen gezeugt, 3 Mädchen von ihm sind in der Zucht. Am ähnlichsten ist ihm allerdings sein Sohn Q-gar, der uns mit seiner Art sehr geholfen hat, über den schmerzlichen Verlust hinweg zu kommen. Q-gar macht fast alles wie sein Daddy Cougar, außer küssen. Ich werde ihn nie vergessen, unseren schwedischen Küsser.

Cougar, du hast uns viel zu früh verlassen müssen!

© Stefan Groenveld, 2004