Smeralda's Somali und LaPerm Katzen
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Wie es zu unserem Cattery - Namen kam...

Unsere Wegbegleiterin an der Costa Smeralda - eine "Glückskätzin"

Als ich meinen Mann Stefan kennenlernte, mochte er Katzen nicht und glaubte zudem, dass er - wie seine Mutter - allergisch gegen Katzen sei. Ich hingegen liebte Katzen, wenngleich ich aufgrund meiner kleinen Wohnung meine Hauskatze Tammy zu meiner Mutter gegeben hatte, die in einem Häuschen in der Rhön wohnte. Wenn meine Mutter verreiste, bekam ich Tammy in Pflege - und Stefan bekam Niesanfälle. Ich fand mich also damit ab, keine Katze mehr zu halten, solange ich mit Stefan zusammen bin.

Ende September 1993 sind Stefan und ich dann in unseren ersten gemeinsamen Urlaub gefahren: Camping auf Sardinien. Schon auf dem ersten Campingplatz verliebte sich ein junger, rotgetigerter Kater in mich. Auf Sardinien gibt es auf nahezu jedem Campingplatz Katzen, und in der Nachsaison ist die menschliche Gesellschaft für die Miezen natürlich knapper und sie werden richtig zutraulich.

Dieses kleine Katerchen war aber richtig dreist und nutzte mein offenes Herz nach Strich und Faden aus. Nicht nur, dass er ständig am Betteln war, nein, nachts wollte er ins Zelt. Da ich ihn wegen Stefans Allergie nicht reinlassen konnte, begann er am Zelt zu randalieren und Stefan wurde richtig böse. Irgendwann ließ er uns aber doch schlafen und wir reisten am nächsten Tag weiter an die Costa Smeralda.

Der Campingplatz dort war riesig und ziemlich leer, so dass wir ein tolles Plätzchen nah am Meer fanden, wo wir abseits der restlichen Camper waren. Schon beim Zeltaufbau begrüßte uns eine dreifarbige Katzendame und sah uns bei unserem Treiben zu. Sie war zutraulich, aber nicht aufdringlich, uns wohlgesonnen und freundlich, aber mit dem gewissen kätzischen Stolz - eben eine Dame mittleren Alters. Nachdem ich Stefan klar gemacht hatte, dass das Verhalten dieser Katze viel typischer sei als das des Jungspundes auf dem letzten Platz, konnte ich ihn beim Einkaufen gehen auch überreden, Futter zu kaufen. Leider waren wir in einem kleinen Laden, der kein Trockenfutter hatte, und so kauften wir eine Dose. Keine 2 Minuten nach unserer Rückkehr war auch die Katze wieder da und begrüßte uns wie alte Bekannte, um sich dann wieder beobachtend etwas abseits abzulegen. Wir luden sie zum Abendessen ein und gaben ihr die Hälfte der Dose. Den Rest in der Dose bedeckten wir mit schweren Steinen und gingen erstmal schlafen. Wir redeten im Zelt noch eine Weile über diese Katze, die Stefan richtig gut gefiel von ihrer Art her und tauften sie "Smeralda" - eben nach der Costa Smeralda. Und dieser irgendwie edel klingende Name paßte auch zu ihr.

Am nächsten Morgen erschien Smeralda etwas unpünktlich, da sie sich wohl dachte, dass wir vielleicht sauer sein könnten, weil sie in der Nacht (wahrscheinlich mit Kumpels) die Steine von der Dose geräumt und eine Party gefeiert hatte. Die Dose sah aus wie gespült. Stefan war aber nur begeistert, dass sie es geschafft hatte, die Dose unter den schweren Steinen rauszukriegen. Smeralda lernte schnell unseren Tagesablauf und wußte genau, dass nach dem Aufstehen und Waschen einer Brötchen holen fährt und der andere den Frühstückstisch deckt. Sie war grundsätzlich 2 Minuten nachdem wir wieder am Platz waren von unseren Ausflügen bei uns und begrüßte uns. Nicht mal beim Essen bettelte sie aufdringlich, sie wartete eher, dass zufällig was vom Tisch fiel. Inzwischen hatten wir auch Trockenfutter gekauft, das wir immer im Auto hatten. Davon bekam sie 3 Mal am Tag eine Hand voll. Sie ließ sich sogar gelegentlich ausgiebig streicheln, ich glaube, sie hatte uns richtig gern, denn sie kam nicht nur wegen dem Futter.

Als es dann einen Tag regnete, verbrachte sie die meiste Zeit unter unserem Auto, was natürlich besonders schön war, als der Motor noch warm war. Smeralda war nämlich eine Sonnenkatze, die man oft in der Sonne liegen sehen konnte.

An unserem letzten Abend machten Stefan und ich noch einen Spaziergang im Sonnenuntergang am steinigen Strand dort. Smeralda begleitete uns, lief auf dem Landwall einige Meter neben uns mit. Plötzlich standen wir vor einer Wand aus Felsen, die bis ins Meer ragten. Wir wollten auf die Felsen klettern, um einen Ausblick aufs freie Meer zu kriegen, aber mittendrin wußte keiner von uns weiter, da einige Felsen wackelten oder zu groß waren und Spalten zu weit zum Darüberspringen. Smeralda bemerkte unser Problem, kam über die Felsen zu uns und zeigte uns, wo wir weiter klettern konnten. Dabei wartete sie immer, bis wir dort waren, wo auch sie stand, um uns weiter zu führen. Auf den Felsen angekommen hatten wir wirklich einen super Ausblick auf den Sonnenuntergang, aber wir schauten nur Smeralda zu, die lässig und geschickt die Heuschrecken jagte und auch fing, die auf den noch warmen Felsen saßen. Bevor es ganz dunkel wurde gingen wir dann über den Landwall zurück zu unserem Platz. Smeralda lief direkt neben uns. Stefan war total begeistert von dieser Katze, die sich auch versorgen kann, wenn wir mit unserem Trockenfutter weggefahren sind.

Nach 4 Nächten auf diesem Platz reisten wir dann weiter, ich habe richtig geweint, weil wir Smeralda nicht wieder sehen würden. Und auch auf keinem der weiteren Campingplätze fand sich noch mal eine so liebe und freundliche Katze, so dass wir das restliche Trockenfutter schließlich wahllos verstreuten.

Es dauerte noch fast ein Jahr, Stefan und ich waren inzwischen in eine gemeinsame Wohnung gezogen, bis Stefan vorschlug, dass man sich Katzen zulegen könnte. Er machte einen Allergietest, bei dem herauskam, dass er gegen fast alle Bäume und Gräser, aber nicht gegen Katzen allergisch ist. Und dann schafften wir uns Marlowe und Taylor an. Als sich dann herausstellte, dass wir Katzen züchten wollten, brauchten wir natürlich einen Zwingernamen.

Da war natürlich "Smeralda's" als ein nachträgliches Dankeschön für diese tolle Katze die erste Wahl. Denn ohne Smeralda hätten wir heute nicht mal eine Katze, geschweige denn eine kleine Hobbyzucht.

geschrieben von Sylvie Groenveld
© Stefan Groenveld, 2000