Smeralda's Somali und LaPerm Katzen
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Dies ist die Geschichte der ersten Jahre unserer Cattery und für all die Leute geschrieben, die gerne wissen wollen, was die Maine Coons hier auf den Seiten tun und wie es dann so lief bei uns mit dem "Züchtervirus". Achtung, ist sehr lang, man muß schon Zeit haben und gerne lesen.... ;-)

Die Geschichte unserer Cattery

Die Geschichte unserer Katzenzucht beginnt eigentlich mit unserem Sardinienurlaub, wo wir Smeralda, die Katze die unserer Cattery ihren Namen gab, kennengelernt haben. Ohne Smeralda hätten wir heute keine einzige Katze!

Lesen Sie aber dazu bitte "Wie es zum unserem Namen Smeralda's kam".

Marlowe & Taylor

Marlowe und Taylor

Ein knappes Jahr nach Sardinien, im Sommer 1994, begaben wir uns auf die Suche nach zwei Katzen, möglichst Katern. Wir grasten einige Tierheim ab, aber es war kein Pärchen reine Wohnungskatzen zu finden. Und nach draußen lassen wollten und konnten wir die Tiere nicht. Sylvie kannte bereits die Rasse Maine Coon, die ihr sehr gut gefiel. Anrufe bei Züchtern ergaben allerdings, dass eine Maine Coon 1200,- DM kosten sollte, was für uns damals noch unverständlich und auch viel zu viel war. Zumal wir ja 2 Katzen wollten, so dass das Geld erstmal gar nicht aufzubringen war, denn Sylvie war zu diesem Zeitpunkt gerade arbeitslos. Langer Rede kurzer Sinn fanden wir schließlich einen Maine Coon-"Züchter", der gerade einen "Liebhaberwurf" ohne Papiere hatte.

Folglich waren die Tiere sehr günstig und wir nahmen 2 Kater für zusammen 700,- DM. Der eine war Black-Tabby, der andere ganz Schwarz, es waren Marlowe und Taylor. Die Haken an diesen günstigen Maine Coons waren schon kurz nach dem Kauf (übrigens ohne Kaufvertrag!) leicht zu erkennen.

Marlowe und Taylor waren laut Aussage der "Züchter" schon zehn Wochen alt, laut ihrem Geburtsdatum im Impfpass aber erst acht Wochen alt. Sie waren nur gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen angeimpft. Außerdem hatten die beiden Flöhe, und das nicht zu knapp. Und schließlich blieb Taylor kurzhaarig, während Marlowe das halblange Maine Coon-Fell bekam. Nach einigen Anfragen bei den "Züchtern" kam dann heraus, dass die Kätzin wohl versehentlich während der Rolligkeit nach draußen konnte... Das Produkt dieses Ausflugs war dann wohl Taylor, Marlowe entstand beim Versuch, das Schlimmste mittels des Deckkaters abzuwenden. Weil wir es unbedingt billig wollen, sind wir auch an ganz billige Züchter geraten, die sich auch später nie mehr nach den beiden erkundigt haben. Etwa 2 Jahre später saßen diese Züchter auf einer Ausstellung sogar neben uns, aber selbst da wurden Peinlichkeiten überspielt und man fragte uns sogar noch nach farbgenetischen Sachen (die wir, die "Neulinge", wußten...!). Durch die Lektüre von Katzenzeitschriften bekamen wir dann auch noch heraus, dass die Mutter von Marlowe und Taylor bereits wieder trächtig gewesen sein muß, als wir die beiden 8-wöchigen Kater holten. Der Verein dieser "Züchter" schien damals unsere Geschichte nicht so ernst zu nehmen, die wir ihm natürlich nichtsahnend schrieben, um vielleicht nachträglich wenigstens für Marlowe Papiere zu bekommen. Heute wissen wir natürlich, dass wir damals den falschen Weg gegangen sind und dass es so, wie wir es versucht haben, nicht gehen kann. Aber man lernt... und wir haben sehr viel gelernt und auch quasi von der Pike auf.

Aber nun weiter mit der Geschichte: Am 15. August 1994 zogen Marlowe und Taylor also bei uns ein. Trotz all des Hickhacks haben uns die beiden Jungs natürlich sehr viel Spass gemacht und nicht zuletzt unser Interesse an Rassekatzen und der Zucht geweckt. Hinzu kam der nette Zufall, dass etwa zwei Monate später ganz in der Nähe eine Katzenausstellung war, die wir natürlich besuchen mußten. Und prompt passierte es: Wir verliebten uns in ein blue-torbie-white Maine Coon-Mädchen, weil es eben schön hell und 3-farbig war. Natürlich haben wir keine Katze auf der Ausstellung gekauft, sondern stattdessen wieder Kleinanzeigenzeitungen wie "das Inserat" und "Sperrmüll" durchforstet (dort fanden wir auch schon die Anzeige für Marlowe und Taylor). Wir wurden auch diesmal wieder fündig, in der Nähe von Mainz sollte es ein 3-farbiges Mädchen geben.

Lucy

Am 28. Oktober 1994 zog sie dann bei uns ein, sie war 14 Wochen alt, hatte Papiere, war Blue-Tortie-Smoke mit weiß und hieß Raika of the blue Sky. Obwohl wir beim Kauf schon sagten, das wir sehr wahrscheinlich einen Wurf mit ihr haben wollten, hat sie nur 1.000,- DM gekostet. Sie hatte eine irre witzige Zeichnung im Gesicht, war zwar für eine Maine Coon sehr klein, aber total süß! Wir nannten sie Lucy. Die Zeit verging, alle 3 Katzen verstanden sich prima. Lucy blieb recht klein für eine Maine Coon, auch war sie nicht besonders verschmust, lag zwar gerne in unserer Nähe, suchte meist das Weite, wenn man sie anfaßte. Aber mit Marlowe und Taylor war sie sehr gut befreundet, hielt die beiden auf Trab, denn sie war recht aktiv, ein kleiner Quirl eben. Als Taylor neun Monate alt war, wurde er als erster unserer Katzen kastriert. Wenn schon, dann sollte Lucy natürlich vom langfelligen Marlowe ihre Babys bekommen. Nach seiner Kastration hatte Taylor in unserem kleinen Katzenrudel schlechte Karten, von da ab war immer Letzter im Rang.

Lucy

Uns war zwischenzeitlich klar, dass Lucy ganz sicher einen Wurf bekommen sollte von Marlowe, natürlich ohne Papiere, denn Marlowe hatte ja selbst auch keine. Nach diesem Wurf sollte Marlowe auf jeden Fall kastriert werden. Wir wollten erstmal sehen, ob uns Katzenzüchten Spass macht. Wenn ja, dann wollten wir auch einem Verein beitreten und auf Ausstellungen gehen, es halt "richtig" machen. Damals hielten wir diese Vorgehensweise für gut und okay, sie klingt auch erstmal nicht schlecht. Heute sind wir aber nicht besonders stolz auf diesen inoffiziellen Wurf mit Katzen, die eigentlich nicht zur Zucht geeignet waren. Sicherlich kommen viele auf diesem Weg zum Züchten, auch bleiben ganz bestimmt einige in diesem Stadium "ohne Papiere" hängen und "machen" Katzen. Und mehr als Katzen machen ist das wirklich nicht! Wir bewundern all die Katzenzüchter, die ohne solche "Versuchsstadien" die Zucht gleich richtig im Verein und mit entsprechenden Kenntnissen und Katzen beginnen. Außerdem raten wir jedem, es auch gleich richtig zu beginnen und nicht wie wir anzufangen. Hat man eimal angefangen und nicht riesige Probleme dabei, will man ziemlich sicher einen zweiten Wurf! Man spricht auch gerne von einem Züchtervirus, der einen befällt. Also nicht groß probieren, wenn, dann richtig gezielt einsteigen. Aber nun weiter in der Geschichte! Im Mai 1995 war es dann soweit und Lucy wurde das erste Mal rollig. Marlowe ergriff sofort seine Chance. Lucys Schwangerschaft verlief problemlos, so dass am 10.7.95 fünf süße Kitten zur Welt kamen. Leider sah Lucy damals nicht ein, die Kitten in unserer Anwesenheit zu bekommen. Aber sie war instinktsicher genug, um alles richtig zu machen. Das einzige Mädchen des Wurfes, eine Kopie der Mama, starb leider nach einem Tag, wahrscheinlich wurde es von Lucy erdrückt, zumindest fand Sylvie es tot unter der Mama liegend. Die anderen vier waren alle Jungs: ein Blacksmoke, 2 Redtabby mit weiß und ein Cremetabby mit weiß. Als die Kitten eine Woche alt waren kam Marlowe zwecks Kastration unters Messer. Zwar hatten wir ja schon beschlossen, einen weiteren Wurf zu haben, aber nicht von Marlowe. Schließlich wollten wir jetzt richtige Züchter werden. Also sollte Marlowe keine weitere Gelegenheit bekommen, Lucy nochmals zu decken, da er ja keine Papiere hatte. Die Kitten entwickelten sich gut, Lucy war eine liebevolle Mutter. Das Unfassbare geschah, als die Kitten gerade mal vier Wochen alt waren. Durch ein sehr großes Versehen sperrten wir abends Lucy auf dem Balkon aus. Dabei haben wir noch nachgesehen, ob sie bei ihren Kitten liegt. Aber anscheinend haben wir uns verguckt. Sylvie fand Lucy am nächsten Morgen Tod im Kippfenster hängen! Sie wollte auf jeden Fall zu ihren Kitten und hat es auf diesem Weg versucht.... Das war ein sehr bitterer Schlag für uns! Wir machen uns heute noch Vorwürfe deswegen, denn es war unsere Schuld, wir haben sie ausgesperrt! Die arme Lucy wurde nicht mal ein Jahr alt und jetzt beim Schreiben kommen diese furchtbaren und schmerzhaften Erinnerungen hoch... Gott sei Dank hatten wir die Babys, so dass wir nicht allzu lange über Lucys Tod nachdenken und uns heulend verkriechen konnten. Die Babys mussten etwas zu Essen bekommen und auch rasch von Milch auf Katzenfutter umgestellt werden. Das ging mit vier Wochen schon recht gut, aber die Kleinen machten sich halt beim Fressen immer über und über dreckig, so dass wir jeden Tag reichlich mit dem Putzen der Kleinen beschäftigt waren. ;-) Die 4 kleinen Jungs wurden dann doch sehr schnell groß und bekamen mit 12 bis 16 Wochen schöne neue Plätze. Leider wissen wir heute nur noch von zwei Rackern, wo sie sind. Dafür sind wir mit den Besitzern dieser beiden gut befreundet. Aus dieser Erfahrung haben wir einiges gelernt für unsere heutigen Kaufverträge. Wir möchten jedenfalls nicht noch einmal Kitten von uns aus den Augen verlieren, weshalb wir unsere Kaufverträge diesbezüglich sehr verändert haben.

Der offizielle Zuchtbeginn

Noch während wir die Kleinen bei uns waren, haben wir uns schon erkundigt, wo es denn bei uns in der Nähe ein schönes Maine Coon Weibchen zur Zucht geben könnte. Dies war gar nicht so einfach, zumal wir nicht sofort zugreifen wollten, denn die kleinen Kerle von Lucy mußten ja erstmal alle aus dem Haus sein. Und nachdem alle weg sind wollten wir dann auch nicht großartig warten, damit sich Marlowe und Taylor nicht wieder an die Zweisamkeit gewöhnen. Diesmal waren wir dann doch schon etwas schlauer und schauten nicht mehr in diesen Kleinanzeigenzeitungen nach. Wir fragten Züchter direkt, hangelten uns vom einen zum nächsten bis wir schließlich 2 Stück fanden, die ein helles Mädchen im abgabefähigen Alter hatten. Die Entscheidung fiel uns nicht schwer, denn in der einen Cattery sah es aus wie bei Hempels unterm Sofa, keiner wußte, wieviele Kitten da um uns herum turnten.

Meshell

In der anderen Zucht war es wundervoll und wir bekamen die Katze auch nur, weil wir uns schon früh diesbezüglich gemeldet hatten. Die Züchter hätten sie auch gerne selbst behalten. Wir zahlten diesmal 1400,- DM, eine Summe, für die uns viele andere damals für verrückt erklärten. Aber schließlich sollte es eine gute Katze für die Zucht sein, Starthilfe durch die Züchter inclusive (An dieser Stelle viele Dank an Familie Roczek!). Gefallen mußte sie uns die neue Maine Coon Dame ja auch noch! Und das tat sie an jenem 28. Oktober 1995 und sie tut es auch heute noch. Es ist Elisa of Fairymoon, genannt Meshell, über die Sie genaueres erfahren können, wenn Sie hier klicken.

Nach 24 Stunden Rückzug an den höchsten Ort in unserer Wohnung kam sie schließlich herunter und alles war, als wäre sie schon immer bei uns gewesen und nicht erst am Vortag eingezogen. Sie kam sehr gut klar mit Marlowe und Taylor, die sich leider untereinander nicht mehr allzu gut verstanden.

Nach dem Kauf von Meshell wurden wir Mitglied in einem Katzenverein. Da der Vorsitz des A.K.R.M. recht nah war und es auch ein kleiner Verein zu sein schien, entschieden wir uns dafür.

Im Dezember 1995 – Meshell war knapp 7 Monate alt – stellten wir sie das erste Mal aus. Es war ein Babysalon, nur Jungtiere waren zu sehen. Wir hatten uns zu zweit hinter den Einerkäfig gequetscht (70 cm) und harrten der Dinge, denn wir hatten keine Ahnung, was da so alles passieren würde. Nach dieser Ausstellung haben wir dann immer mehrere Katzen ausgestellt, zu diesem Zeitpunkt waren es noch 3: Meshell als potente Kätzin, Marlowe als Maine Coon Kastraten und Taylor als Hauskatze. Von Ausstellung zu Ausstellung lernten wir dazu, es hat eine ganze Weile gebraucht, bis wir das Prozedere verstanden haben. Um ehrlich zu sein haben wir es eigentlich erst richtig kapiert, als wir Naomi, unsere erste Somali hatten und begannen, diese auszustellen ;-).

Langsam machten wir auch in Genetik Fortschritte, genau richtig, um auf die Suche nach einem wirklich passenden Deckkater zu gehen. Der war nach einigen Anrufen, Briefen und 2 Besuchen endlich gefunden: Silvercoon’s Indiano, genannt Indi, blacksmoke, wurde nach 2 Anläufen der Vater des A-Wurfes. Das erste mal war Meshell im September 96 bei ihm, aber wir haben sie wohl zu spät hingebracht (erst am 3. Tag der Rolligkeit). Der Anlauf um Weihnachten 96 war dann allerdings fruchtbarer und Meshell wurde trächtig!

Der A-Wurf

Am 25. Februar 1997 war es soweit und Meshell bekam Wehen und wollte uns auch bei der Geburt dabei haben! Das war aber keine gute Idee, denn wir waren viel nervöser als sie! Außerdem akzeptierten wir die von ihr ausgewählte Wurfkiste nicht, weil wir ihr in der Kratzbaumhöhle nicht helfen konnten. Es war ein riesiges Chaos, bis das erste Kitten kam, was auch gleich in Steißlage mit dem Kopf in Meshell stecken blieb. Mit unserem heutigen Wissen hätten wir diese kleine Blacktorbie vielleicht Wiederbeleben können, damals aber nicht.

Smeralda's A - Wurf

Nach diesem Erlebnis ließen wir Meshell dann machen, was sie wollte, so dass sie dann ein Kitten im Katzenklo und noch 2 weitere schließlich in der Kratzbaumhöhle zur Welt brachte. Das im Katzenklo haben wir noch abgewaschen, aber bei den beiden in der Höhle ließen wir sie alles ganz allein machen. So hatten wir dann schließlich 3 gesunde Kitten, einen Blacktabby, genannt Mark (A tribute to Mark), einen Cremetabby, genannt Shumba (Almost a Shumba) und ein blaues Mädchen, genannt Sky (African sky blue).

Die Freude an diesem Wurf war jedoch nicht ganz ungetrübt, denn die kleine Sky hatte einen weißen Fleck auf der Brust (Locket), der da nicht hingehörte, da ja beide Elternteile ohne weiß waren. Wir suchten zunächst Rat bei unserem Verein, dem AKRM. Die Wurfabnahme mit der Vorsitzenden und der Zuchtbuchwärtin geriet aber zu einer mittleren Katastrophe mit so viel Meinungsverschiedenheiten, nicht nur bezüglich des Lockets, so dass wir nach Erhalt der Papiere für den Wurf spontan ausgetreten sind. Schließlich haben wir dann im November 1997 ein Genetikseminar besucht und herausbekommen, dass diese Lockets sehr hartnäckig sind und immer mal wieder durchkommen, auch wenn man das Weiß bei den Eltern nicht sieht. Das konnten wir natürlich nicht wissen und die Reaktion des AKRM (Aberkennung von Meshells Int. Ch.-Titels und Umschreibung ihrer Farbe auf "mit weiß") war so gesehen wohl etwas übertrieben. Zumal die Farben in den AKRM-Papieren ja nicht den Kern der Sache trafen, was immer unser Hauptkritikpunkt war. Was nützt es, wenn die kleine Sky Papiere hat, die auf blau-weiß lauten, wenn sie gar nicht blau-weiß ist im normalen Maine Coon-Sinn (also an den Pfoten und am Kragen). Aber egal, wir lernten auf diesem Seminar sehr viel über Zucht und lernten vor allem auch den Geschäftsführer unseres neuen Vereins, des SDRV, kennen.

Die Entwicklung des A-Wurfes verlief sonst ganz normal, besonders der Cremetabby-Kater stand gut im Futter. Alle haben ein tolles Zuhause gefunden, wo es ihnen gut geht.

Unsere erste Somali: Naomi

Naomi

Schon seit längerem war eine Somali eine Traumkatze von uns, aber nachdem, was man in manchen Katzenbüchern zu lesen bekommt, braucht sie viel Platz. Also haben wir uns nicht getraut, uns eine Somali zuzulegen, solange wir in einer 3-Zimmer-Wohnung wohnen. Heute wissen wir, dass wir eine Somali auch dort hätten halten können, aber vielleicht ist es ganz gut so, dass alles zeitlich so lief. Einige Wochen vor Meshells erstem Wurf sind wir jedenfalls in eine 4-Zimmer-Wohnung umgezogen. Noch während der A-Wurf groß wurde, schmiedete Sylvie die ersten Kontakte zu Somalizüchtern. Wir wollten ein tolles wildfarbenes und zuchttaugliches Mädchen, was wir dann schließlich der Familie Triechelt aus den Rippen leierten, denn auch sie wollten Naomi vielleicht selbst behalten.

Im Sommer 1997 kam sie dann zu uns und mischte die Bude mit den "langweiligen" Maine Coons ziemlich auf. Die ersten Ausstellungen mit ihr waren ungewohnt erfolgreich, wir lernten das Gefühl kennen, BIV oder Sonderpreise zu bekommen, auch BIS zu gewinnen oder dafür nominiert zu werden, war öfters drin.

Und wir lernten auch, dass es im Rhein-Main-Gebiet ganz wenige Somalizüchter gab, denn Naomi war oft die einzige Somali auf der Ausstellung. Naomi entwickelte sich jedenfalls wirklich prächtig und hat uns ganz heimlich um die Kralle gewickelt. Auch hat sie sich im Katzenrudel früh die Position direkt unter Meshell gesichert, so dass sie nach deren Kastration gleich zur Rudelchefin aufstieg. Aber vorher bekam Meshell erst nochmal einen Wurf!

Der B-Wurf

Im Zuchtbuch der "Katzen Extra", die wir inzwischen abonniert hatten, um unsere Katzen nicht mehr nervtötend durch Kleinanzeigenzeitungen (ver)kaufen zu müssen, sah Sylvie einen Black-silver-mackerel-Maine-Coon-Kater, in den sie sich spontan verliebte. Es war Lovehulen’s Michigan im Besitz von Frau Teetz. Vorsichtig fragte Sylvie bei der "großen Frau Teetz" und der schon ewig währenden, aber umstrittenen Langstteich’s-Cattery nach, ob Michigan zum Decken frei wäre. Nach einem Besuch dort, wo Michi seinen ganzen Charme versprühte und auch Frau Teetz uns näher kennenlernte, bekamen wir Michi für Meshell. Zwar war Michigan nicht billig, er sollte der teuerste Kater unserer Geschichte werden, aber er war einfach toll. Und sehr professionell: Nachdem wir die rollige Meshell zu ihm gebracht hatten, hat er nicht lange gezögert und keine 3 Stunden nach unserer Abfahrt von dort hatte er sie auch schon gedeckt. Nur zweieinhalb Tage später holten wir Meshell wieder zu uns nach Hause und Michi zeigte uns zum Abschied nochmal vor laufender Kamera, wie er es so macht mit den rolligen Katzen... Das ganze passierte (wie auch schon die Zeugung das A-Wurfes) um Weihnachten herum.

Meshell mit Baghira

Nach einer problemlosen Schwangerschaft brachte Meshell am Faschingsdienstag, den 24.2.98 vier blaue Kitten zur Welt – ein Omen? Zwei Blue-silver-classic-Kater (einer mit Weiß wie sein Papa), ein Blue-silver-mackerel-Mädchen und eine ganz Blaue. Wir hatten gehofft, eine Tortie oder Torbie zu bekommen, am besten mit weiß, aber es war nichts damit. Schade, so war auch bei diesem recht guten Wurf nichts zum Behalten für uns dabei. Die Geburt haben wir diesmal lieber nur beobachtet und etwas mit Bach-Blüten unterstützt, damit nicht wieder so ein Chaos wie beim letzten mal passiert. Bei der Aufzucht der Kleinen hat Naomi total gerne geholfen und die Babys geputzt, mit ihnen gerauft und sie warm gehalten, nur Milch gab es bei ihr nicht, was sie selbst wohl am schlimmsten fand. Meshell hat sich gerne helfen lassen, kam aber auch ihren Pflichten gut nach. Bootee, der eine Kater mit weiß, ist jedenfalls inzwischen ein echter 10kg-Riese geworden.

Auch Blue Velvet, die ganz blaue, ist ein riesiges Mädchen geworden und ist heute in einer Zucht im Ruhrpott. Die Michigan-Gene haben uns total überzeugt. Da klar war, dass Meshells Typ nun wirklich nicht mehr der "zeitgemäßeste" war und wir auch Angst vor einem Wiederauftreten des Lockets hatten, wollten wir Meshell nach dem B-Wurf kastrieren und uns eine neue Maine Coon zur Zucht kaufen, die idealerweise mit Michigan verwandt sein sollte.

Die neue Maine Coon: Mortischa

Als wir Blue Velvet zu ihren neuen Besitzern ins Ruhrgebiet brachten, war es ja nicht mehr so weit, also machten wir danach einen kleinen Abstecher zu Frau Teetz. Dort lief eine 3 Wochen alte Blacktorbie herum, die noch keine feste Reservierung hatte. Wie gut, dass wir Dank Blue Velvets Verkauf genug Geld für eine Anzahlung dabei hatten, und so haben wir die Kleine nach einiger Zeit (halbe Stunde?!) des Nachdenkens reserviert. Schließlich war Michigan ihr Opa, der riesige Lucas ihr Vater und die typvolle Mandy die Mutter. Ihre Voraussetzungen deuteten auf eine große und nicht extreme Katze hin, alles in unserem Sinne. Und bei einer Verpaarung mit Michigan .... wir schwelgten schon in diesen wundervollen Kitten! Also nahmen wir sie, auch wenn sie uns gegen die Kitten, die wir gerade von Michigan hatten, recht klein vorkam. Als uns mit 20 Wochen der letzte Kater aus dem B-Wurf verließ, holten wir eine Woche später unsere "Neue" ab: Langstteich’s L’Mortischa. Den Namen Mortischa hatten wir uns selbst aussuchen dürfen.

Leider hielt die Freude nicht lang. Wir ließen quasi gleich nach der Ankunft bei uns einige Untersuchungen vom Tierarzt machen. Nach gut 2 Tagen Quarantäne in einem abgetrennten Zimmer ließen wir (Mor)Tischa zu den anderen, da die Ergebnisse von fast allen Tests negativ waren. Einige Tage später kam dann aber eine schlechte Nachricht: Chlamydien positiv. Dieser Befund passte auch gut zu den immer wieder gelb tränenden Augen von Tischa. Also haben wir unsere ganze Katzenschar (obwohl gegen Chlamydien geimpft) samt Tischa dagegen behandelt. Der Streit mit Frau Teetz, die alle Fakten von sich wies, war vorprogrammiert. Und wir haben wieder gelernt, dass auch eine 2000-DM-Katze keine Sicherheiten bringt. Man kann nicht alles Wissen, deshalb kein Vorwurf. Aber man kann die Käufer einer teuren Zuchtkatze einfach anders behandeln. Wir waren schon soweit, dass wir Tischa zurückgeben wollten... Schlußendlich hat Frau Teetz aber die Kosten für Mortischas Behandlung übernommen, und inzwischen können wir auch wieder einigermaßen normal miteinander reden. Aber natürlich haben wir wegen des Streits Michigan nicht mehr als Deckkater bekommen, so dass wir auf seinen einzigen zum Fremddecken freien Sohn, Mama Walker’s Del Zardoz umgesattelt haben. Aber dazu später.

Mortischa

Naomi war jedenfalls sehr froh, dass gleich nachdem die B-Wurf-Kitten weg waren wieder eine junge Katze ins Haus kam, die etwas mehr Pfeffer im Hintern hatte als die anderen... Naomi und Tischa freundeten sich gut an, für ein halbes Jahr war eitel Sonnenschein. Außer ein paar Shows, Meshells Kastration und der folgliche "Machtwechsel" mit Naomi passierte nicht viel. Man sollte vielleicht erwähnen, dass sich Mortischa – wie befürchtet – unter unseren Erwartungen entwickelte. Zwar fraß sie gut und wog auch viel, aber sie war pummelig dabei! Sonst war alles doch recht ereignislos, bis Naomi dann im November 98 das erste Mal zum Kater kam...

Der C-Wurf

Smeralda's C - Wurf

Der Vater für diesen Wurf war mit Hilfe von Naomis Züchtern, den Triechelts, schnell gefunden: Antares of Saturna, ein wunderschöner, großer Sorrelkater, dessen Anblick einen schon umhaut! Zunächst wurde die Pille abgesetzt bei Naomi, erwartungsgemäß 3 Wochen später war sie rollig. Das war noch etwas zu früh, wir wollten die nächste Rolligkeit – voraussichtlich in 3 Wochen – abwarten. 9 ganze Wochen ließ Naomi uns und die Deckkaterbesitzerin warten, bis sie wieder rollig wurde! Dann hat es aber gleich gut "geschnackelt". Da Naomi nicht allzuviel zugenommen hat während der Schwangerschaft und auch nicht dick aussah, rechneten wir mit nicht besonders vielen Babys, max. 3 Stück. Es kamen aber 4 kleine Somalis am 9.1.1999 zur Welt.

Leider mußten wir einen Sorrelkater schon am 2. Tag einschläfern lassen, weil seine Hinterbeine und Pfoten recht stark verbogen waren, er hätte nie richtig laufen können :-( Natürlich sind wir der Sache nachgegangen und das hatte höchstwahrscheinlich keine genetischen Ursachen (eine 100% Sicherheit gibt es leider nie!).

Der Rest der Bande, 2 wildfarbene Mädchen und ein sorrel Kater, entwickelte sich aber sehr sehr gut. Wir hatten sogar schon Bestellungen auf den Wurf, etwas, was wir von der Maine Coon Zucht her nicht kannten. Leider wurde aus beiden nichts, weil kein wildfarbener Kater dabei war und die anderen Interessenten wollten unbedingt Cheetah, die sich aber bald aus unverkäuflich erwies, da wir sie behalten wollten Als der Wurf 8 Wochen alt war, kamen die Triechelts und waren absolut begeistert! Spontan kauften sie das andere Mädchen, Cookie. Der Sorrelkater Copper war schon mit 3 Wochen in Liebhaberhände vergeben worden. Diese Leute konnten wir übrigens überreden, Copper einmal auszustellen bei einer Somali- und Aby-Sondershow. Ergebnis: Copper gewann die Somalisondershow souverän: BIV, BIS und BOB. Aber auch Cheetah und Cookie waren ausstellungstechnisch sehr erfolgreich, besonders Cookie gewann einige Shows auch gegen harte Konkurrenz. Im Sommer 2000 schlug sie mit Leichtigkeit Cheetah, als wir mal gemeinsam auf einer Ausstellung waren. Leider hat Cookie dann nie Babys bekommen, weil auch sie (wie Cheetah) Blutgruppe B hat und die Triechelts das dann lieber nicht wollten. Aber Cheetah blieb potent und sollte fast 2 Jahre nach ihrer Geburt die Mutter unseres G-Wurfes werden. Nun aber Schluß mit den Vorausgriffen und erstmal weiter in der Geschichte:

Die Entstehung von Mortischas Babys

Noch während die Somalikinder vom C-Wurf bei uns am Wachsen und Gedeihen waren, wurde Mortischa im März 1999 das erste Mal rollig, und das gleich sehr heftig. Nur eine Woche später schien sie erneut rollig zu sein, so dass ich die Deckkaterbesitzer vorwarnte, dass es vielleicht schnell gehen müßte und dringend werden könnte. Als Kater hatten wir uns ebenfalls über das Katzen Extra Zuchtbuch Mama Walker’s Del Zardoz ausgewählt, einen imposanten Blue-tabby-mackerel-Kater mit weiß. Wie schon erwähnt ist er ein Michigan-Sohn. Da Katzen laut den Vereinsstatuten der meisten Vereine frühestens mit einem Jahr gedeckt werden dürfen, was bei Tischa aber noch etwa 3 Wochen hin war, sperrten wir auch schonmal die Ohren auf in Bezug auf eine Ausnahmegenehmigung vom Verein. Aber dann kam doch alles anders. Mortischa wurde nach diesen zwei Rolligkeiten zunächst nicht mehr rollig, es dauerte bis Anfang Mai, bis wir wieder Anzeichen von Rolligkeit bemerkten. Zwar waren die Anzeichen schwach, nahmen aber jeden Tag etwas zu, so dass wir Tischa am 3. Tag schließlich zu Zardoz brachten. Der war auch nicht abgeneigt und deckte Tischa wohl am 3. Tag ihrer Anwesenheit. Gesehen hat es zwar keiner, aber der Deckschrei wurde vernommen. Wieder zu Hause begann für uns die Zeit des Wartens. Tischa war wohl ein Chamäleon, da sie die Farbe ihrer Zitzen nach Lust und Laune zu verändern schien: Mal rosa, mal rot, dann wieder weiß. Deshalb gestanden wir uns erst 6 Wochen nach der Deckung ein, dass die Katze nicht aufgenommen hatte. Aber egal, der Kater war ja schon bezahlt, wir konnten ja zum Nachdecken hin. Nur leider wurde Tischa jetzt gar nicht mehr rollig, es gab monatelang keine Anzeichen bei ihr.

Naomi wurde zwischenzeitlich zum zweiten Mal gedeckt, diesmal von Surgeon’s Ontario, einem sorrelfarbenen Abessinier-Varianten (Kurzhaarige Mischung aus Aby & Somali, trägt aber das Langhaargen für die Somalis). Der D-Wurf kam am 27.8.99 zur Welt, ein kleiner Aby-Mann in sorrel war dabei, ein wildfarbener Somalikater, ein sorrel Somalikater und ein wildfarbenes Girl, nämlich Darleen. Genaueres zu diesem tollen Wurf lesen Sie bitte beim D-Wurf und bei Darleen.

Smeralda's D - Wurf

Da Naomi zwischen dem C-und dem D-Wurf und auch nach dem D-Wurf keine Pille bekam, wurde sie natürlich ab und an rollig, steckte aber Mortischa nicht die Bohne an, was Kätzinnen in Zuchten ja normalerweise untereinander gerne tun.

Im Herbst 99 beschlossen wir schließlich, mit der Maine Coon Zucht aufzuhören. Gründe dafür gab es einige, u.a. auch Tischas Probleme mit der Rolligkeit, aber der Hauptgrund war die Masse an Maine Coon Zuchten und dem daraus resultierenden fürchterlichen Preiskrieg. Da die Deckung von Zardoz aber schon bezahlt war und auch nicht wenig gekostet hat, wollten wir noch diesen einen Wurf von Tischa und ihm bekommen - sonst wäre die Deckgebühr flöten gewesen.

Nachdem Tischa also monatelang auch nicht die Spur von rollig war hatten wir dann Ende November schließlich die Faxen dick und begannen eine homöopathische Spritzenkur mit ihr, damit sie wieder rollig wird. Das dauerte ein wenig, aber als sich Anzeichen hätten einstellen sollen, kamen keine, die Spritzenkur half also auch nicht! Der vielleicht einzige Effekt war, dass Tischa Marlowe gar nicht mehr leiden konnte und gelegentlich hinter ihm her war und ihn verprügeln wollte. Aber dieses aggressive Verhalten gegenüber Marlowe ließ nach einigen Tagen nach. Rollig wurde Tischa auch dann nicht, als im Dezember Naomi und auch Cheetah (bei ihr das erste Mal) rollig waren.

Im Januar haben wir dann spontan entschlossen, dass Naomi noch einen Somaliwurf "für den Süden Deutschlands" bekommen soll, bevor wird dann gen Norden umziehen. Cheetah war zwar auch schon ein Jahr alt, sollte aber erstmal ausgestellt werden mit der jungen Darleen, bevor sie Babys bekommt. In einer Wochenendaktion kam Naomi dann ganz fix zum Kater und sollte wenige Tage später wieder gedeckt abgeholt werden. Kaum war Naomi aus dem Haus, schien es, dass sich bei Mortischa Anzeichen von Rolligkeit bemerkbar machten. Bei genauerem Nachdenken war es fast logisch, dass Tischa wahrscheinlich ihre Rolligkeit immer unterdrückt hatte, da sie eben nicht Nummer eins im Rudel war (das war ja Naomi und dann kamen erstmal ihre beiden Töchter). Da Naomi jetzt nicht da war, weil beim Kater, schien es für Tischa eine gute Gelegenheit, selbst rollig zu werden. Flugs war Tischa zu Zardoz gebracht noch bevor Naomi von Sienna’s Shadow, dem Vater des E-Wurfes, wieder geholt wurde. Aber leider ließ Tischa Zardoz nicht an sich ran, obwohl der schon recht interessiert war, was vermuten ließ, dass sie schon irgendwie rollig war. 3 Wochen lang warteten wir, dass der Profi Zardoz die Rolligkeit aus Tischa rauskitzeln würde – vergebens. Dann willigten wir ein, dass Tischa jeden Tag eine eisprungfördernde, homöopathische Spritze bekam, die uns unser Tierarzt empfohlen hatte. Das half auch nichts, was wir dann nach 12 Tagen einsahen. Die Besitzerin von Zardoz schlug dann vor, auf ein anderes homöopathisches Mittel umzusteigen, das die Gebärmutterdurchblutung fördert und die Aufnahmefähigkeit steigert. Wir willigten ein als letzte Alternative. Drei Tage später begann Tischa, rollig zu werden und wurde auch gedeckt. Nach zwei Tagen Rolligkeit machte sie zwei Tage Pause und war sofort danach schon wieder megarollig, so dass der gute Zardoz schließlich ganz erschöpft vom Decken war. Genau in dieser Woche konnten wir Tischa nur am Wochenende abholen, so dass sie schließlich über eine Woche rollig mit dem Kater zusammen war und auch gedeckt wurde. Na, wenn das nicht geklappt hat! Und es hatte geklappt, Tischa hatte einen mords Appetit und die Zitzen wurden bald gut sichtbar dicker und färbten sich rosa. Nur eines lief überhaupt nicht nach Plan: Seit Tischa zurück war, haßte sie Marlowe und ging auf ihn los. Inzwischen war Sylvie wieder arbeitslos, so dass die Katzen tagsüber meist beaufsichtigt waren. So war es möglich, die beiden rasch zu trennen, wenn Tischa wieder auf Marlowe losgehen wollte. Marlowe bekam dadurch totale Angst vor Tischa. Nicht nur deshalb wurden die beiden in unserer Abwesenheit und natürlich nachts auf jeden Fall getrennt, also in verschiedene Räüme gesperrt. Das ging auch einige Wochen ganz gut so mit dieser Regelung.

Smeralda's E - Wurf

Am 16.03.2000 bekam Naomi die Babys, die 4 wildfarbenen Kater aus dem E-Wurf . Bei der Gelegenheit sei erwähnt, dass der erste Kater des Wurfes tot zur Welt kam, aber Sylvie es geschafft hat, ihn wiederzubeleben - ein unbeschreibliches Gefühl und eine wichtige Erfahrung, die einem keiner ersetzen kann! Naomi war inzwischen sehr routiniert in Sachen Aufzucht und schien an ihre beiden Töchter schon ein paar Aufgaben zu vergeben.

So mußte Cheetah auf die Kleinen aufpassen und die Szenerie beobachten während Darleen mit ihnen spielte und Naomi eine Auszeit nahm. Ansonsten machte Naomi das, was nur sie konnte, nämlich säugen und putzen. Tischa hatte, obwohl selbst schon arg rundlich, keinerlei Zug zu den Kitten, was Naomi sichtlich nicht geheuer war, manchmal konnte man die Spannung fast fühlen.

Eines Tages, etwa eine Woche vor Tischas errechnetem Geburtstermin, erschreckte sich Tischa durch Taylor und teilte spontan aus: Zunächst bekam Taylor sein Fett, während Sylvie schnell die umherkrabbelnden Babys einsammelte. Als Taylor stiften ging, war Naomi dran, die auch einiges einstecken durfte, denn Tischa hatte enorm scharfe Krallen und extrem viel Kraft. Schließlich konnte Sylvie Tischa schnappen und in ein anderes Zimmer verpflanzen. Dort blieb sie bis zum Schluß ihrer Zeit bei uns, denn an eine "Wiedervereinigung" mit dem Rest des Rudels war nicht zu denken. Meshell schlüpfte einmal in "ihr" Zimmer und wurde arg verdroschen. Zusätzlich war Tischa tagelang danach noch mißtrauisch, wenn ein Mensch ins Zimmer kam, ob nicht vielleicht eine Katze mit reinschlüpft oder auch nur reinschaut... . Auch Marlowe bekam nochmal arge Dresche, als Tischa unerwartet mit aus dem Zimmer herauskam und ihn sofort anfiel. Völlig überrascht konnte er gar nicht so schnell flüchten und wurde schließlich duch Stefans Fuß gerettet, den er zwischen die beiden Stecken konnte. Die Narben sieht man heute noch an Stefans Fuß, denn Tischa hatte blindlings weiter gedroschen. Nach all diesen erlebnissen war klar, dass Tischa uns nach der Aufzucht ihres Wurfes und noch vor unserem Umzug in den Norden verlassen mußte.

Der F-Wurf

Am 20.April 2000, eine gute Woche nach dem errechneten Geburtstermin war Tischa dann soweit, ihre Babys zu bekommen. Sie hatte etwa 1,5 kg zugenommen und sah aus, als hätte sie einen Fußball verschluckt. Tischa hielt uns den ganzen Abend auf Trab, bis dann am darauffolgenden Karfreitag um knapp halb 2 früh das erste Kitten da war: Blacktabby mit weiß, ein Mädchen, gerade mal 100 g schwer. Wir ahnten schlimmes, denn die lange Deckspanne und die Spritzen könnten möglicherweise einen überdurchschnittlich großen Wurf mit mehr als 6 Kitten erzeugt haben...Wenn Tischa so dick ist und das erste Kitten nur 100 g wiegt, wie viele sind wohl in diesem Fußball-Bauch??? Das nächste Kitten ließ nur eine halbe Stunde auf sich warten, es war ein ganz schwarzes Mädchen und wog 116 g. Und danach dachte sich Mortischa: Feierabend!

Sie war noch super dick, hatte gerade mal durch die bisherige Geburt 300 g abgenommen. Uns war klar, dass das nicht alles sein konnte, das Warten begann!

Stefan legte sich schließlich nach einer Stunde nutzlosen Wartens hin. Nachdem sich die ganze Nacht nicht auch nur ein Anzeichen einer weiteren Wehe bemerkbar machte, rief Sylvie am nächsten morgen gegen 7 Uhr in der Tierklinik an, um 9 Uhr sollten wir mit Tischa zum Röntgen kommen. Danach waren wir echt platt, denn Tischa hatte sich den Fußball nur angefressen und hatte wirklich kein einziges Baby mehr im Bauch. Seltsam, aber nun gut.

Smeralda's F-Wurf

Die beiden Mädchen waren jedenfalls ganz hübsch, was man so nach der Geburt schon sagen kann. Leider wurde das Black-tabby-Girl ziemlich schlimm krank. Es begann wahrscheinlich dadurch, dass Tischa einen heftigen Milchstau und ein bretthartes Gesäuge hatte und diese Kleine immer nur an "ihren" 2 Zitzen nuckelte, aus denen aber nichts raus kam wegen des Milchstaus. Die Schwarze hatte sich auch 2 Zitzen angesaugt und keine Probleme mit dem Trinken und Zunehmen, aber die kleine Black-Tabby wollte nicht die Zitzen der Schwester. Auch Massage während sie an ihren Zitzen trank brachte nur wenig Erfolg. Also fütterten wir ihr Kittenmilch dazu, die sie aber auch nicht wollte und sich deshalb schließlich wohl einmal sehr stark verschluckte. Wenige Tage später, der Milchstau bei Tischa hatte sich gelegt und beide Kitten konnten nun gut trinken, begann die kleine Black-Tabby beim Atmen Geräusche zu machen, ein leichtes Rasseln.

Smeralda's Fragile

Das wurde bis zum nächsten Tag rapide schlimmer, kein Atemzug mehr ohne dieses inzwischen auch laute Gerassel und Gequietsche. Der Tierarzt spritzte ein Penicillin, das die Kleine nun alle 3 Tage bekommen sollte. Das half auch, aber das Atemgeräusch ging nicht ganz weg. Inzwischen mußte das Black-Tabby-Mädchen, das angeblich Lungenentzündung hatte, auch Kamilledämpfe inhalieren. Ihre schwarze Schwester hingegen war super gesund und wuchs wie wild. Nach fast 2 Wochen Penicilin spritzen sind wir schließlich mit der Black-Tabby zum Röntgen in die Tierklinik gefahren. Die Lunge war frei und okay, es mußte auf den Bronchien sitzen. Ein Antibiotikum in Tablettenform (morgens und abends eine Halbe) ließ die Kleine dann ganz gesund werden. Nach alledem hatte sie natürlich auch einiges an Gewicht aufzuholen. Deshalb bekam sie den Namen "Fragile" (zerbrechlich).

Parallel zu diesem Erlebnis waren da noch die 4 kleinen Herren des E-Wurfes von Naomi da, man mußte immer aufpassen, dass Tischa brav in ihrem Zimmer blieb und auch keine große oder kleine Katze mit hinein ging, es war die wahre Pracht. So aggresiv Tischa dem Rest des Rudels gegenüber war, so lieb war sie zu ihren beiden Kitten, eine ganz tolle Mutter, solange sie ungestört in diesem Raum, ihrem Revier, war. Dies ließ uns denken, dass Tischa sich wohl nicht mit anderen Katzen vertragen würde, aber sicherlich gut mit einer ihrer Töchter. Wir hatten die Hoffnung, dass wir jemanden finden würden, der Mortischa mit einer ihrer Töchter zusammen nimmt. Tischa war inzwischen auch sehr zugänglich für Menschen geworden und freute sich sichtlich über jeden Besuch in ihrem Raum, zeigte stolz ihre beiden Kitten.

Für eventuelle Käufer von Tischa + Tochter wollten wir auch die Auswahl zwischen den Töchtern lassen, also erstmal kein Maine Coon Kitten allein vermitteln. Für die Somali-Jungs aus dem E-Wurf hatten wir ja recht früh ein neues Zuhause gefunden, aber wie möglichst bald einen guten Platz für Mortischa -am besten mit Tochter- finden?

Die zweite Tochter mußte dann ja auch noch verkauft werden - bei den vielen Maine Coons auch nicht ganz leicht. Und schließlich saß uns unser Umzug in den Norden schon im Nacken, wie schnell ist es August und wir müssen packen! Zunächst versuchten wir Tischas Vermittlung via Internet mit einer Seite, die darauf hinwies, dass wir Mortischa gerne mit einer ihrer Töchter in ein katzenloses Zuhause geben möchten. Aber irgendwie fand sich dadurch niemand oder man nahm Abstand bei dem Preis, den wir für Mutter und Tochter wollten (zusammen 1800 DM, also 1200 DM für die Tochter, ganz normal, und dann noch 600 DM für eine kastrierte 2-jährige Katze, nicht zuviel, wie wir dachten, aber andere dachten wohl nicht so). In Kleinanzeigen gaben wir uns schließlich flexibel mit dem Preis, aber die Bedingung, dass keine Katze vorhanden sein sollte, war so gut wie nie gegeben. Schließlich wollten wir Tischa nicht an einen Platz geben, wo sie sich wieder nicht mit einer Katze verträgt und dann weg muß. Andererseits sollte sie nicht allein sein, deshalb mit der Tochter.... Inzwischen hatten wir auch schonmal Interessenten für Fragile, die aber keine zweite Maine Coon wollten. Wir gerieten langsam unter Zeitdruck. Da meldete sich plötzlich Frau Teetz, Tischas Züchterin, und wollte sie potent wieder haben und es nochmal mit ihr in der Zucht versuchen. Falls es nicht klappen sollte, würde sie Tischa dann kastriert und in gute Hände abgegeben. Wir dachten über das Angebot nach und akzeptierten es schließlich, obwohl wir es nicht für die beste Lösung für Tischa hielten. Aber wir konnten sie auf keinen Fall mit in den Norden umziehen lassen, so aggressiv, wie sie den anderen Katzen gegenüber war. Und wir konnten auch nicht ewig warten, bis wir jemanden gefunden hätten, der sie mit einer Tochter nimmt, denn dann hätten wir noch verzweifelt jemanden für die andere Tochter gesucht. Unserer Erfahrung nach wollten nämlich die allermeisten Interessenten Kater! Schließlich ist es vielleicht auch nicht das schlechteste Los für Tischa, sie war eine gute Mutter und war es gerne, dort hat sie die Möglichkeit, weiterhin Würfe zu bekommen. Vielleicht klappt es ja bei Frau Teetz viel besser mit den Würfen, weil sie dort richtig verstanden wird? Vielleicht hatten wir Mortischa ja wirklich immer mißverstanden, wie Frau Teetz behauptete?! Ganz wichtig war für uns, dass die Station bei Frau Teetz auf jeden Fall die letzte sein würde, solange sie potent ist. Wenn sie nach der Zeit dort kastriert wird und einen guten Lebensplatz erhält, sind wir auch zufrieden. Als Fragile und ihre Schwester schließlich 12 Wochen alt waren, brachten wir Tischa zurück zu Frau Teetz. Sie hat sich nach ein paar Streitereien gut eingelebt und ist weiterhin ein Pummelchen ;-).

Die beiden kleinen Maine Coon Mädchen haben recht schnell Interessenten gefunden, als klar war, dass sie ohne Tischa gehen können. Beide neuen Besitzer wollten ihre Katze wegen Urlaub erst kurz vor unserem Umzug zu sich nehmen. Das hieß für uns, dass wir die beiden kleinen Maine Coons nochmal an den Rest unserer Katzen gewöhnen mußten, da wir sie nicht separat halten wollten, wenn ihre Mama schon nicht mehr bei uns ist und somit kein Grund mehr da war. Zu diesem Zweck hatten wir Fragile und Fjuna schon mal stundenweise zu unserer Katzenschar (der E-Wurf war schon bei den neuen Besitzern) gelassen, solange Tischa noch da war. Die Eingliederung verlief entsprechend problemlos, nachdem Tischa weg war. Aber es war schon komisch, Smeralda’s Katzen an Smeralda’s Katzen zu gewöhnen. Kurz vor dem Umzug dann verließen uns die beiden wohl schönsten Coonies, die wir je gezüchtet hatten und das Kapitel Smeralda’s Maine Coon Katzen war somit abgeschlossen.

Und wie sind wir auf die LaPerm gekommen?

Bava

Wie schon erwähnt war schon länger klar, dass es nur noch den einen Maine Coon Wurf von uns geben würde. Zunächst dachten wir ja, dass wir uns dann auf die Somalis konzentrieren würden, aber wäre das nicht etwas langweilig, immer nur sorrel oder wildfarben zu bekommen? Keine bunten Katzen mehr, die man auf den ersten Blick unterscheiden konnte? Im September 99 erschien eine Ausgabe der Katzen Extra, in der die neue Lockenrasse LaPerm vorgestellt wurde. Wir sahen die Fotos und dachten uns, dass dies endlich mal Lockenkatzen mit einem aparten Gesicht sein. Gelockte Katzen fanden wir schon immer interessant, aber bisher gefielen uns immer die Gesichter nicht. Nachdem wir den Text gelesen hatten, fiel uns beiden sofort der Abschnitt über den Charakter dieser Rasse auf, denn die LaPerm hatte nach dieser Beschreibung in etwa den gleichen Charakter wie die Somali. Schnell war uns klar, dass wir uns diese Katze mal live ansehen mußten. Ein Termin war schnell mit den Züchtern ausgemacht. Es war klar, dass wenn wir uns in diese Rasse verlieben würden, würden wir sie auch züchten wollen mit all den Umständen, die es macht bei einer solch jungen und unbekannten Rasse.

Der Besuch bei den Züchtern war sehr prägend, so dass wir heute mit Fug und Recht sagen können, dass sich die meisten Leute erst langsam in diese Rasse verlieben – wir nämlich auch. Im ersten Moment waren wir schon etwas enttäuscht, aber auch froh, diese Rasse nicht züchten zu "müssen". Aber eine knappe Stunde später sah alles schon ganz anders aus, man hatte die charmanten und aktiven Permies besser kennengelernt und beim Spiel beobachtet. Endlich müde, kamen sie zum Streicheln und die Finger versanken im süchtig machenden Lockenfell. Ja, da war es dann passiert und wir waren überzeugt. Wir sagten, dass es Zeit hätte, wir aber unbedingt eine reinerbige Permie wollten, um unsere LaPerm-Zucht aufzubauen. Die Verpaarung sollte noch dauern – und wir hatten was, worauf wir uns freuen konnten. Diese Rasse hatte sich ganz sachte aber unauslöschbar binnen einer guten Stunde in unsere Herzen geschlichen! Wahnsinn, was LaPerms so können!

Die Verpaarung zwischen den beiden LaPerms der Züchter fand dann doch etwas früher statt als gedacht, so dass wir bereits Anfang April 2000 wieder dorthin fuhren, um die von uns erwählte Kleine aus dieser Verpaarung mal live und nicht nur im Internet zu sehen. Die kleine Bava war zarte 6 Wochen alt und schon sooo süß und trickreich, es war wundervoll. Wir machten den Kaufvertrag. Bava sollte dann mit 17 Wochen zu uns gebracht werden, noch in die alte Wohnung nach Groß-Gerau. Zu diesem Zeitpunkt waren dann die Somalimänner vom E-Wurf gerade aus dem Haus und die F-Wurf-Coonies waren 9 Wochen alt. Dank der Separierung bekam Bava die 2 Cooniemädchen vorerst sowieso nicht zu sehen. Bava verbrachte die ersten Tage fauchend. Uns fand sie toll (wie damals auch Naomi) und suchte unsere Nähe, aber die anderen Katzen waren ihr unheimlich, sie wollte auch nicht, dass man an ihr schnuppert. Nach 3 Tagen war das aber vergessen, es war plötzlich, als wäre sie schon immer hier gewesen. Diese 3 Tage Fauchen wiederholten sich auch nochmal, als die kleinen Cooniegirls endlich ganz zu den anderen durften. Anscheinend "fremdelt" Bava genau 3 Tage lang. Seither entfaltet Bava ihren ganzen tollen Charakter bei uns, bringt ältere Katzen zum Spielen und ist "ein Kopp und ein Arsch" mit Darleen – zumindest bis die auch Mama wird. Abends wetteifern wir, auf wessen Brust sie sich heute setzt und sich dabei schnurrend kraulen läßt.

Die LaPerm ist eine tolle und unglaublich gut zu Somalis und aktiven Rassen passende Katzenrasse. Wir hoffen beide, dass wir sie einem breiteren Publikum zugänglich machen können. Denn eines wollten wir nicht und werden wir auch in Zukunft nicht wollen: Katzen züchten, die keiner haben will. Wir haben die Maine Coon-Zucht aufgegeben, weil es teilweise sehr schwer war, gute Katze zu einem anständigen Preis zu verkaufen. Unsere Tiere wie Sauerbier anbieten wollen wir nicht mehr, da hören wir lieber auf!

So, das war dann die Entwicklung der Smeralda’s in den ersten 5 Jahren. Wir hoffen, dass die nächsten 5 etwas beständiger werden, so dass man dann dazu nicht mehr soviel schreiben muß (Sylvie kann ja immer...). Hoffentlich hatten Sie Spass und sind nicht arm geworden, falls Sie online gelesen haben ;-)

geschrieben von Sylvie Groenveld
© Stefan Groenveld, 2000